elektrolok xyania
Anzeige


 Buchbesprechnungen auf elektrolok.de
Zur Übersicht

Wechselstrom-Zugbetrieb in Mitteldeutschland
Von den Anfängen 1900 bis zur Demontage 1946 - Die Direktionen Halle (S.), Magdeburg und Erfurt

von P. Glanert / T. Scherrans / T. Borbe/W.-D. Richter

Format:220 x 298 mm
Umfang:280 Seiten
Preis:EUR 49.95
ISBN-10:3837521303
ISBN-13:9783837521306
Verlag: VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
Anschrift: Am Fohlenhof 9A
82256 Fuerstenfeldbruck
URL: www.vgbahn.de
E-mail: info@vgbahn.de

Bei amazon.de bestellen:

Pressetext:

Vor 100 Jahren legten weitsichtige Techniker den Grundstein für den Aufbau des elektrischen Zugbetriebs mit Einphasen-Wechselstrom in Mitteleuropa. Trotz zahlreicher Rückschläge wurden im Einklang von Bahn und Industrie die Grundlagen des heutigen elektrischen Zugbetriebs geschaffen.
Nach Abschluss der seit der Jahrhundertwende durchgeführten Versuche mit verschiedenen Stromsystemen - u.a. in Hamburg-Altona - entschloss sich die Königlich-Preußische Staatsbahn im Jahre 1909, entsprechende Erfahrungen auf einer Fernbahnstrecke zu sammeln. Die Einrichtung eines elektrischen Versuchsbetriebs auf der Teilstrecke Dessau Bitterfeld begann. Schon am 18. Januar 1911 verkehrte hier die erste elektrische Lokomotive. Die weitere Entwicklung vollzog sich stürmisch mit den ab 1912 beginnenden Erweiterungen des elektrischen Betriebs nach Magdeburg, Leipzig und Halle (S.). Ein jähes Ende bereitete der Erste Weltkrieg. Erst zu Beginn der 1930er-Jahre begann eine neue Blütezeit der Eisenbahn, die auch auf dem Gebiet der elektrischen Zugförderung wesentliche Akzente setzte. Diese Phase war nur kurz und endete mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Im vorliegenden Buch betrachten die Autoren die Entwicklung des elektrischen Zugbetriebs im mitteldeutschen Raum zwischen Magdeburg, Dessau, Leipzig, Halle (S.) und Probstzella im Zeitraum zwischen 1900 und 1946. Dies umfasst nicht nur die Triebfahrzeuge, sondern auch die ortsfesten Anlagen, unter denen die Bahnstromerzeugungs- und -verteilungsanlagen einschließlich der Fahrleitungsanlagen zu verstehen sind, sowie das Werkstättenwesen. Die Entwicklungsetappen sind chronologisch und im Zusammenhang dargestellt. Ergänzend bietet das Werk Tabellen, Verzeichnisse und gescannte Dokumente (u.a. auf CD), die einen vertiefenden Blick auf verschiedene Aspekte der Materie erlauben.




Inhalt:

  • Die Vorgeschichte des Einphasen-Wechselstrom-Zugbetriebs in Preußen
  • Der Versuchsbetrieb zwischen Dessau und Bitterfeld
  • Die Erweiterung des mitteldeutschen Netzes ab 1912
  • Pläne zur Umstellung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen auf elektrischen Betrieb
  • Der Wiederaufbau des elektrischen Zugbetriebs in Mitteldeutschland ab 1920
  • Die Entwicklung des Werkstattwesens für den elektrischen Zugbetrieb
  • Zwischen Inflation und Weltwirtschaftskrise
  • Elektrische Triebwagen in Mitteldeutschland
  • Die weitere Entwicklung nach der Weltwirtschaftskrise
  • Die ortsfesten Anlagen der elektrischen Zugförderung zwischen 1933 und 1945
  • Die Entwicklung und der Einsatz der elektrischen Triebfahrzeuge von 1933 bis 1944
  • Kriegsende und Wiederaufbau
  • Das Ende des elektrischen Zugbetriebs in der SBZ
  • Was davon übrig blieb




    elektrolok.de-Bewertung

    Bei den Anfängen des elektrischen Zugbetriebes in Deutschland spielt Mitteldeutschland eine wichtige Rolle. Mit dem vorliegenden Buch des VGB-Verlag ist nun eine umfassende Beschreibung dieses Themas von den Anfängen bis ins Jahr 1946 erschienen. Das 280 Seiten starke Werk leitet mit einer ausführlichen Vorgeschichte in das Thema ein, wobei insbesondere die Schnellfahrversuche auf die Militärbahn Marienfelde - Zossen, die Hamburger Hafenbahn, die Versuchsstrecke in Oranienburg sowie die Siemens-Versuche eingegangen wird. Neben historischen Aufnahmen sind dabei auch wichtige Personen mit ihrem Lebenslauf erwähnt. Der Versuchsbetrieb zwischen Dessau und Bitterfeld ist dann das erste Hauptkapitel. Neben der Beschreibung der Strecke und der Lokomotiven werden auch die Anlagen und der Versuchsbetrieb an sich beleuchtet. In ähnlicher Weise wird dann auch die Erweiterung des Netzes nach Magdeburg, Leipzig und Halle sowie die Pläne zur Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn beschrieben. Das folgende Kapitel zeigt zunächst die Schwierigkeiten mit denen man Wiederaufbau des elektrischen Zugbetriebs in Mitteldeutschland ab 1920 zu kämpfen hatte. Auch die Nach- und Neubauten bei den Lokomotiven sowie deren Einsatz werden ausführlich geschildert. Exkurse geben kurze Infos zu den anderen elektrischen Netzen in Schlesien, Bayern und Baden. Auch den Werkstätten in Halle und Dessau ist ein eigenes Kapitel vorgehalten.
    Anschließend wird die Einsatzgeschichte mit den 1920er Jahren fortgesetzt. Hier finden sich Details zum Wechmannplan, Infos zu den neuen Lokomotiven, zur Farbgebung und zu den Anlagen. Den elektrischen Triebwagen ist dann wieder ein eigenes Kapitel gewidmet. Anschließend folgt die Entwicklung der späten 1920er und frühen 1930er Jahre, bevor die Geschichte der Jahre 1933 bis 1944/45 in zwei Kapiteln getrennt nach den Anlagen und Fahrzeugen erzählt wird. Die letzten Kapitel schließt mit der Geschichte vom Kriegsende bis zum Abzug der Loks in die Sowjetunion 1946 die Ausführungen ab.

    Schon das Buch an sich - eine verbesserte und erweiterte Neuauflage der Bücher aus dem Oldenbourgverlag - bietet eine Fülle an Details über die elektrische Zugförderung in Mitteldeutschland. Neben den diversen Lokomotiven kommen dabei auch andere Aspekte wie die verwendeten Anlagen nicht zu kurz. Dabei wurden viele Details rechechiert, die bislang weitgehend unbekannt waren: Statistiken der vorhandenen Elloks, nicht ausgeführte Projekte. Laufleistungen oder Preise der Versuchsloks. Auch offene Punkte wie der bislang fragliche Einsatz der ES4 oder die Farbgebung werden behandelt. Zahlreiche weitere Details, die im Buch keinen Platz haben, wie etwas die diversen technischen Beschreibungen der Lokomotiven oder weitere Bilder wurden zudem auf der beliegenden CD veröffentlicht, so dass kaum Fragen offen bleiben. Waren die Bücher aus dem Oldenbourgverlag schon eine wahre Fundgrube für Ellokfans, so legen die Autoren und der neue Verlag vor allem hinsichtlich der Optik noch mal eine Schippe drauf und ergänzen zudem die schon zuvor detailreichen Texte um einige neue Aspekte und Fundstücke. Die abgebildeten Fotos haben eine deutlich bessere Qualität und auch das Layout ist gefälliger.

    Vielen Dank für dieses Buch!!!


    Na ja... Ausbaufähig! Durchschnitt! Gut! Toptitel!