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August 2008/Mai 2009 | Polen | Sybic |
Reisen | |
Die nachstehend angeführte Geschichte nahm bereits vor einiger Zeit ihren Lauf: Aufgrund diverser Kontakte zu internationalen Eisenbahnfreunden ergab sich eine Bekanntschaft zu zwei Mitgliedern des Redaktionsteams der seit 1995 im polnischen Lodz einmal pro Monat erscheinenden Fachzeitschrift Swiat Kolej. Seither entwickelte sich ein durchwegs amikaler Informationsaustausch und spätestens nach dem Verlauf von österreichischem Rollmaterial nach Polen (ÖBB Reihe 1822 bzw. Wiener Straßenbahntriebwagen Type E1) stand für mich fest wonach der Betriebsalltag dieses für mich noch unbekannten Landes auch erkundet werden musste. Als Reiseziel wurde nach einigen Überlegungen die zweitgrösste Stadt Polens, Krakow ("Krakau"), oftmals auch als Juwel Oberschlesiens bezeichnet, ausgewählt. Rund 250km von der polnischen Hauptstadt Warschau entfernt gelegen erwartet den Besucher ein sich über die Altstadt weitläufig erstreckendes k & k Ambiente, aber auch jene für den ehemaligen Ostblock tpyischen Plattenbauten sorgen für entsprechenden Kontrast. 12. August 2008: Nun, am Nachmittag des 12.August 2008 begann an Bord des via Breclav nach Warschau fahrenden EC 104 die Reise in das bis dato unbekannte Land und konnte Dank des Erwerbs eines ÖBB Sparschiene Tickets noch dazu sehr kostengünstig durchgeführt werden. Augrund von den Aufräumarbeiten des nächst dem tschechischen Bahnhof kürzlich ereigneten Unglücks als auch des Abkuppelns jener nach Krakow führenden Kurswagen im Bahnhof Bohumin und des verspätet eintreffenden Anschlusszuges ergab sich eine Verspätung von immerhin 30 Minuten welche aber Dank einer hervorragenden Küche des tschechischen Speisewagens mehr als nur optimal überbrückt werden konnte... ![]() ![]() 362 174 und EN57 1952 in Bohumin (12.08.2008) 13. August 2008: Am zweiten Tag meines Aufenthaltes in Polen begab ich mich am frühen Vormittag nach Katowice, einer Kleinstadt mit rund 320.000 Einwohnern welche ca. 70 Kilometer von Krakau entfernt liegt. Der Grund für diesen Ausflug lag in einem Treffen mit einem der Redakteure von Swiat Kolej, Ryszard Rusak, welcher an diesem Tag als Lotse diente. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nach einem kurzen "Einschiessen" bei der Strassenbahn in der Innenstadt wurde das Gleisdreieck bei Szabelnia aufgesucht welches von zahlreichen Güterzügen, auch jenen der privaten Evu, passiert wird. Immerhin konnten dort innerhalb von ca. 90 Minuten gleich vier (!) private Leistungen dokumentiert werden, eine davon sogar mit einer Reko M62 der neuen Reihe 311D. Rein zufälligerweise gelangte dieser Zug signalbedingt zum Stehen… ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 311D 17 Szabelnia (13.08.2009) Das nächste Ziel war das Depot Jezor, welches vom privaten Evu PCC Rail zum Warten seiner unterschiedlichen Triebfahrzeuge genützt wird. Nach dem Einholen einer Fotoerlaubnis in der Direktion wurde das Freigelände erkundet und ein Kohlezug erspäht. Doch wollte sich dieser mit einer M62 (!!!) bespannte Zug trotz längerem Wartens nicht in Bewegung setzen und so musste ich betreffend einem Kohlezug nur mit dem Getöse einer TEM2 meine Vorliebe nehmen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Anschliessend ging es weiter nach Dorota wo man einen für den Nachmittag perfekt geeigneten Fotostandpunkt vorfindet. ![]()
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 14. August 2008: Tag 3 wurde bereits im Vorfeld für das tägliche Treiben im Straßenbahnnetz von Krakow vorreserviert. Wie manche vielleicht schon wissen werden erwarben die Städtischen Verkehrsbetriebe MPK (Miejskie Przedsiêbiorstwo Komunikacyjne S.A.) für den Ausbau zahlreiche Gebrauchtfahrzeuge aus Westeuropa: So sind neben den heimischen 105Na und 111N etliche aus Wien stammende Triebwagen der Type E1 aber auch die ehemaligen MAN N8S-NF und Man GT6 im täglichen Betrieb anzutreffen. Dank der EU Förderungen gibt es aber auch Neubaufahrzeuge zu sehen bei denen es sich um Triebwagen der Typen NGT6Kr und NGT6-2 des Herstellers Bombardier handelt. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Sieht man von den MAN N8S-NF ab, handelt es sich bei allen Fahrzeugen um Einrichtungswagen welche aber auch mit Teil- bzw. Vollwerbung verkehren und dem Fotografen dadurch nette Motive bescheren. Was "unsere" E1 anbelangt, so wurde deren äußeres Erscheinungsbild im Wesentlichen wie folgt geändert: Eine wesentlich schrillere Glocke, Doppelscheinwerfer, ein angebrachter Außenspiegel zur Türüberwachung, elektronische Zugzielanzeigen sowie ebensolche Linienkästen als auch eine neue Palette am Stromabnehmer. Auch das Innenleben wurde etwas geändert: Neben neuen, leicht gepolsterten, Sitzen fällt u.a. der Einbau einer Nische im A-Teil auf weshalb der Einstieg für Kinderwagen zur Tür 2 verlegt wurde. Die Fahrerplatz wurde durch den Einbau von Rückwänden zur Kabine umgestaltet weshalb bei Tür 1 nur mehr eines der beiden Türblätter zum Fahrgastwechsel zur Verfügung steht. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Als Krönung des Tages gelang mir nach vorangegangenen Bemühungen ein Eintritt in das Depot Nowa Huta wo sich zum Zeitpunkt meines Besuches mit dem ehemals auf der Wiener U-Bahnlinie U6 eingesetzten E6 4926 das erste der für den Betrieb der Linie 72 bestimmten Fahrzeuge befand. Natürlich wurde auch dessen Erscheinungsbild wesentlich geändert, doch seht am Besten doch selbst! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 20. Mai 2009: Am Mittwoch (20. Mai 2009) begab ich mich an zwei mir bereits aus dem Vorjahr bekannten Fotostellen: Jene beim Gleisdreieck von Szabelnia sowie der viergleisige Abschnitt bei Sikorka. Unmittelbar nach meinem Eintreffen in Szabelnia kündigten sich nach einem Achtungspfiff bei einem Hauptsignal die Oldtimer 3E001 + 3E005 der PTKiGK Holding an, konnten jedoch nur im Sinne einer "Notschlachtung" fotografiert werden. ![]() Ebenso wenig Glück war mir beim Lokzug des Evu PTKiGK Rybnik vergönnt, Dank einer Fotowolke wurde aus den S2101 und S783 ein schattiges Foto. ![]() ![]()
Besonders erfreute mich dabei unter anderem die ST44 1224 von PKP Cargo, bei der es sich um eine gründlich überarbeitete Lokomotive der uns als "M62" bekannten Taigatrommel handelt. Unter Belassung der Drehgestelle, des Lokrahmens sowie des Lokkastens werden der Führerstand neu gestaltet, eine Klimaanlage montiert sowie der alte Zweitaktmotor durch einen neuen 12-zylindrigen 4-Takt Dieselmotor desselben Herstellers, nämlich der Motorenwerke Kolomna, ersetzt. Vollkommen unverändert präsentieren sich dafür jene mit einem Dienstgewicht von rund 167 Tonnen (!) im Güterverkehr unabkömmlichen ET41. Egal ob als Lokzug oder mit einem schweren Güterzug am Haken, ihr Betriebgeräusch ist in keinem Fall zu verachten! ![]() ![]() ![]() ![]()
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![]() ![]() ![]() ![]() SM31 054 ST44 1224 Sikorka (20.05.2009) ![]() Nun, nachdem das Abendlicht damit begann für lange Schatten Sorge zu tragen, wurde nach dem Foto der SM42 851 die die Heimreise ins Hotel angetreten. ![]() ![]() 781 und Fahrschule Strassenbahn Katowice (20.05.2009) 21. Mai 2009: Sand im Getriebe! Der fünfte Tag hatte es so ganz und gar in sich nachdem anfänglich nichts so recht funktionieren wollte wie es anfänglich geplant gewesen ist. Endlich eine Lokomotive der imposanten Reihe Class66 erhaschen wollend folgte ich der Empfehlung meines Lotsen und begab ich mich anfänglich nach Ruda Chebzie, wo sich in unmittelbarer Nähe das Stahlwerk "Huta Pokoj" befindet. Über einen Gleisanschluss verfügend wird es mehrmals täglich mit Kokszügen und ähnlicher Fracht versorgt, doch vor Ort angekommen war alles in fester Hand von PKP Cargo und es fand sich keine Spur auch nur irgendeiner privaten Lokomotive. ![]() Ergo ging es umgehend retour nach Katowice um das nächste Ziel des Tages, den mir empfohlenen Bahnhof Nakto Slaskie zu erreichen. Diese Örtlichkeit befindet sich an der Strecke Katowice - Tarnowskie Gory welche sporadisch verkehrenden Personenverkehr, dafür aber reichlich viel Güterverkehr bietet nachdem sich bei Tarnowskie Gory ein stattlicher Güterbahnhof befindet. Neben der Staatsbahn bedienen auch viele Private diesen Bahnhof weshalb die Güterzugdichte auch entsprechend hoch ist. Soweit so schön, nur versäumte ich den Anschlusszug um das sprichwörtliche Ar...lecken und durfte die zwei Stunden Wartezeit mit einer Labung im Restaurant einer amerikanischen Fastfoodkette sowie dem Fotografieren von Straßenbahngarnituren verbringen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nächst der Haltestelle Katowice Rynek stehend muss man dabei aufgrund einer großen Kreuzung nicht lange auf ein Motiv warten, Obacht gebührt nur vor den zahlreichen Fußgängern welche oftmals ins Bild laufen.
![]() ![]() 22. Mai 2009: Am sechsten und zugleich letzten Tag zeigte sich die Lage nicht viel besser als 24 Stunden bevor: Das Wetter gestaltete sich höchst wechselhaft, von herrlichster Sonne bis zum heftigsten Gewitter wurde alles aufgeboten. Ein letztes Mal konsultierte ich meinen Lotsen in der Hoffnung wonach er mir diesmal eine Strecke empfehlen könnte auf welcher ein Dieseltriebfahrzeug der Reihe Class66 anzutreffen ist. Bedauerlicherweise waren ihm an diesem Tag keine Daten bekannt weshalb ich mich wieder auf gut Glück nach Nakto Slaskie begab. Vor Ort angekommen, lag die durchschnittliche Zugdichte unter tatkräftiger Mitwirkung der Privaten bei rund 15 Minuten wobei kurz vor den ersten Ausläufern eines ausserordentlich starken Gewitters endlich eine Class66 meinen Weg kreuzte. Wenn auch nur als Lokzug, war das Erscheinungsbild der 66004 trotz des grossteils abgewirtschaftet wirkenden Ambientes des Bahnkörpers etwas Besonderes für mich. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nun denn, somit fand auch dieser ergiebig verlaufene Ausflug in den Osten sein Ende weshalb am frühen Morgen des nächsten Tages die Retourfahrt nach Österreich angetreten wurde. Selbst wenn die 1822 002 und 1822 005 auch beim zweiten Versuch nicht anzutreffen gewesen sind: Alle guten Dinge sind bekanntlich drei! :-) Text und Bilder: Sybic |