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Datum: 01.11.2022 Uhrzeit: 09:42

Green Cargo stellt den Inlandsverkehr in Norwegen ein


Der Verwaltungsrat der Green Cargo AB hat beschlossen, den norwegischen Inlandsbetrieb des Unternehmens, der drei Schienengüterverkehrslinien umfasst, im ersten Quartal 2023 einzustellen. Der unmittelbare Grund für diese Entscheidung ist, dass die wirtschaftlichen Bedingungen für einen wirtschaftlich rentablen Betrieb nicht gegeben sind. Von der Entscheidung, den Betrieb einzustellen, sind rund 30 Kunden und etwa 120 Mitarbeiter in den norwegischen Tochtergesellschaften betroffen. Green Cargo verhandelt nun mit den Gewerkschaften über die Umsetzung.

Green Cargo hat seit 2016 eine norwegische Tochtergesellschaft, die Schienengüterverkehr auf drei inländischen Strecken in Norwegen betreibt. Der intermodale Güterverkehr hat sich mit einem gesunden Mengenwachstum positiv entwickelt, leider ist die Kostenentwicklung deutlich stärker ausgefallen als die der Einnahmen.

Die Entscheidung ist bedauerlich, aber aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Der Betrieb der drei inländischen Linien in Norwegen ist finanziell nicht tragfähig, nicht zuletzt angesichts der prognostizierten weiteren Kostensteigerungen, die aufgrund der Rahmenbedingungen zu erwarten sind, sagt Andreas Regnell, Vorstandsvorsitzender von Green Cargo.

Steigende Kosten in Norwegen

Zu den Ursachen gehören erhöhte Betriebskosten im Zusammenhang mit ungünstigen Zugtrassen bei der Kapazitätszuweisung und Gleisbauarbeiten, die die Produktion auf den Strecken und in den Terminals stören.

Gleichzeitig sind die Stromkosten für den norwegischen Schienengüterverkehr von Green Cargo stark angestiegen. Seit 2020 ist der Strompreis um fast 450 % gestiegen, und die Hälfte der Mehrkosten konnte aufgrund historisch geschlossener Verträge nicht im erforderlichen Umfang an die betroffenen Kunden weitergegeben werden.

Wir hätten es vorgezogen, weiterhin in Norwegen tätig zu sein, wo wir 120 Mitarbeiter haben, die eine fantastische Arbeit leisten, und das in einem Markt, der sich im Wesentlichen positiv entwickelt. Wir hatten jedoch mit steigenden Kosten zu kämpfen, die schwer zu beeinflussen sind, sagt Ted Söderholm, CEO von Green Cargo.

Stärkung der Aktivitäten in Schweden

Seit einigen Jahren betreibt Green Cargo eine Reihe von grenzüberschreitenden Frachtdiensten zwischen Schweden und Norwegen. Diese Logistiklösungen sind von der Entscheidung, das norwegische Inlandsgeschäft einzustellen, nicht betroffen.

Die von Green Cargo in Norwegen eingesetzten Fahrzeuge werden nun den Betrieb in Schweden und den weiteren Wandel der Muttergesellschaft verstärken. Zusätzliche Lokomotiven und Waggons werden unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem schwedischen Markt erhöhen, was auch die grenzüberschreitenden Frachtdienste nach Norwegen einschließt, sagt Ted Söderholm.


Quelle:/Fotos: Green Cargo