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Datum: 17.11.2022 Uhrzeit: 08:58

Go-Ahead Bayern: Start mit Hindernissen


(Foto: Go-Ahead Bayern / Winfried Karg)

Regionalzugverkehr rund um Augsburg wegen branchenweitem Personalmangel für die erste Zeit nur in reduziertem Umfang möglich

Es wurde getan, was möglich war, doch es reicht nicht: Go-Ahead Bayern übernimmt den Regionalzugverkehr auf sechs Linien rund um Augsburg, kann aber aufgrund des branchenweiten Personalmangels am Anfang nicht gleich mit allen Zügen so wie geplant starten. Man wird mit einem Stufenkonzept starten, das heißt: Zu Beginn mit dem Startfahrplan die erste Stufe, dann mit dem Übergangsfahrplan die zweite und spätestens ab Juni mit dem Regelfahrplan dann den vollen Umfang, die dritte Stufe. „Es tut uns sehr leid und wir bitten die Fahrgäste um Entschuldigung, aber es geht nicht anders: wir können in der ersten Zeit nicht alle Züge fahren“, so Fabian Amini, Geschäftsführer von Go-Ahead Bayern. „Wir wollen vermeiden, dass täglich dieser oder jener Zug nicht fahren kann, weil wir zu Beginn zu wenige Lokführer haben. Daher reduzieren wir lieber von Anfang an und machen das öffentlich bekannt, damit die Fahrgäste sich darauf einstellen können. Spätestens ab Juni werden wir den bestellten Regelfahrplan in vollem Umfang fahren – darauf können sich unsere Fahrgäste verlassen. Bis Juni haben die noch fehlenden Lokführer ihre Ausbildung beendet und können unser Team verstärken. Daher sind wir sicher, dass wir spätestens ab Juni den kompletten Fahrplan fahren können. Wir haben im Branchenvergleich in die Personalsuche sehr viel mehr investiert als viele andere, und sind auch bei der Personalgewinnung erfolgreich – leider nicht erfolgreich genug.“
Dass der Personalmangel nicht nur Go-Ahead Bayern trifft, bestätigt auch Dr. Matthias Stoffregen, Geschäftsführer des Branchenverbandes mofair. „Wir sehen seit längerer Zeit in der ganzen Branche, dass der Personalmangel sich zuspitzt. Es gibt deutschlandweit zu wenige Lokführerinnen und Lokführer, und das Problem wird besonders oft beim Anbieterwechsel in einem Netz deutlich. Darüber hinaus sind auch weitere Berufsgruppen betroffen.“
Go-Ahead übernimmt am 11. Dezember im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und des Verkehrsministeriums von Baden-Württemberg den Betrieb auf den Linien
RE9 München – Augsburg – Ulm
RE80 München – Augsburg – Treuchtlingen – Würzburg
RE89 München – Donauwörth – Aalen
RB86 München – Augsburg – Dinkelscherben
RB87 München – Augsburg – Donauwörth
RB89 Donauwörth – Aalen

Startfahrplan bis zum 5.2.2023

Die Streckenabschnitte München – Augsburg, Dinkelscherben – Ulm, Meitingen – Donauwörth – Treuchtlingen und Würzburg – Ansbach werden von Anfang an im vollen Umfang bedient.
Vom 11.12.2022 bis zum 5.2.2023 wird Go-Ahead mit dem Startfahrplan folgende Leistungen nur teilweise fahren können:
Wir prüfen derzeit, in welchem Umfang wir die Riesbahn-Verbindungen der Linien RE89 und RB89 von Donauwörth über Nördlingen nach Aalen im Zugverkehr bedienen können und wie viele Züge wir vorübergehend auf Schienenersatzverkehr umstellen müssen
Montags bis freitags entfallen vorübergehend die Verstärkerzüge der Linie RB87, die zwischen ca. 8.30 Uhr und 15.30 Uhr nur zwischen Augsburg und Meitingen pendeln
Der geplante 30-Minuten-Takt am Samstag zwischen Augsburg und Dinkelscherben, der ab 11.12. neu eingeführt werden sollte, kommt erst später
Ein Verstärkerzug montags bis freitags von Ansbach nach Treuchtlingen wird im Schienenersatzverkehr mit Omnibus gefahren

Ab 6.2.2023 Übergangsfahrplan, spätestens ab Juni Regelfahrplan

Ab dem 6.2.2023 wird dann im Übergangsfahrplan der Zugbetrieb auf der Riesbahn (RE89/RB89) im 2-Stunden-Takt aufgenommen; in den Stunden dazwischen fahren weiterhin Busse, und alle anderen Einschränkungen bleiben wie schon im Startfahrplan.
„Die Betriebsaufnahme eines so großen Liniennetzes ist eine ziemliche Herausforderung für unser ganzes Team,“ so Amini. „Ich bin stolz auf das, was meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Monaten alles geleistet haben.“ Das Linienpaket, das Go-Ahead ab 11. Dezember in Betrieb nimmt, ist die größte Betriebsaufnahme im Schienenpersonennahverkehr in Bayern in diesem Jahr.

Fahrgastinformation

Mit dem Start von Go-Ahead ändern sich für die Fahrgäste einige Details bei der Fahrgastinformation und im Kundenservice:
Die Fahrgäste von Go-Ahead Bayern bekommen bereits jetzt über die Website des Unternehmens für die Strecke München – Lindau eine Echtzeitanzeige, welcher Zug gerade wo unterwegs ist. Dieser für manche Situation sehr hilfreiche Service wird im Dezember auf die neuen Linien ausgeweitet
Fahrgäste können sich über aktuelle Verspätungen der Züge von Go-Ahead Bayern hier informieren
Wer über Fahrplanabweichungen wie zum Beispiel Zugausfälle wegen Bauarbeiten informiert werden möchte, kann sich hier eintragen und wird dann mittels E-Mail über bevorstehende Vorgänge informiert
Wenn man im Zug von Go-Ahead Bayern etwas verloren hat, kann man in der Fundsachendatenbank bequem von zu Hause aus nachschauen, ob das vermisste Stück gefunden und abgegeben wurde
Der Kundenservice von Go-Ahead Bayern ist per E-Mail und telefonisch unter der Nummer 0821 899825-44 täglich zwischen 6 und 22 Uhr erreichbar

Einige Zahlen

56 neue elektrische Triebzüge wird Go-Ahead auf den gewonnenen Linien einsetzen
Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei Go-Ahead Bayern tätig
Der Auftrag zum Betrieb dieser Linien hat einen Umfang von 7,6 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Das Stufenkonzept bedeutet, dass mit dem Startfahrplan etwa 15 Prozent der Zugkilometer und in der zweiten Stufe des Übergangsfahrplans etwa 9 Prozent der Zugkilometer nicht gefahren werden
Auf diesen Linien bedient das Unternehmen dann täglich 71 Stationen
Jeder Zug von Go-Ahead Bayern ist barrierefrei und hat mindestens 216 Sitzplätze und 18 Fahrradplätze, diese Zahl kann auf maximal 1076 Sitzplätze und 90 Fahrradplätze erhöht werden
Die Züge haben eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h
Dieser Vertrag für Go-Ahead Bayern hat eine Laufzeit bis Dezember 2034


Quelle:/Fotos: Go-Ahead Bayern GmbH