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| Datum: 05.04.2023 Uhrzeit: 09:53 | ![]() |
HGV: Asien und Europa machen den Weltmarkt unter sich aus
Seit 2003 wurde in China ein riesiges Hochgeschwindigkeitsnetz aufgebaut. Das nationale Hochgeschwindigkeitsnetz hat im Jahr 2021 die 40.000 km-Marke überschritten. Bis 2035 plant die chinesische Regierung mit einem Netz von 70.000 km, um alle 300 Städte, mit mehr als 500.000 Einwohnern an das Netz anzuschließen. Mittelfristig wird sich das starke Wachstum der Verkehrsleistung in China jedoch verlangsamen, da die Geschwindigkeit des Netzausbaus nachlässt, die Bevölkerung leicht abnimmt, die Urbanisierung stagniert und die neu angeschlossenen Strecken kein so großes Potenzial bieten wie die ersten Strecken. Trotzdem sieht SCI Verkehr noch Potenzial für weiteres Wachstum, wenn auch mit vergleichsweise geringerem Tempo. Denn die chinesische Mittelschicht, als primäre Kundengruppe des HGVs für längere Strecken, wird voraussichtlich weiterwachsen. Nach Angaben der Weltbank könnte sie bis 2030 rund 70 % der chinesischen Bevölkerung ausmachen. Außerdem legt die chinesische Regierung zunehmend Wert auf Umweltbelange und könnte den chinesischen Inlandsflugmarkt regulieren. Steigende Kerosinpreise könnten zudem die Nachfrage nach chinesischen Hochgeschwindigkeitsverkehren weiter ankurbeln. Außerhalb der bekannten Märkte China, Japan und Korea sind in Asien mittelfristig neu eintretende Märkte wie Indonesien, Thailand oder Indien relevant. Langfristig könnten weitere wie Vietnam folgen. Wettbewerb im europäischen HGV-Markt – Liberalisierung und Hemmnisse im Markt Anders als in China und Asien, wo die Betreiberlandschaft nur von Staatsbahnen gekennzeichnet ist und durch Infrastrukturausbau getrieben wird, ist Europa die erste Marktregion mit aufkommendem direktem Wettbewerb im HGV-Segment zwischen neuen und etablierten Betreiber, den Incumbents (in der Regel eine ehemalige Staatsbahn). Zu den bemerkenswertesten Fällen privater Open-Access-Betreiber im Hochgeschwindigkeitsverkehr in Europa gehören: NTV (Italo) in Italien seit 2012 und zuletzt Iryo, die Ende 2022 Hochgeschwindigkeitsverkehre in Spanien eingeführt haben. Mit zunehmendem Wettbewerbsdruck reduzieren die etablierten europäischen Incumbents ihre länderübergreifenden Kooperationen ihrer Hochgeschwindigkeitsverkehre und expandieren über Tochtergesellschaften in andere europäische Länder. Dabei ist insbesondere Trenitalia zu nennen, welche seit 2022 eigenwirtschaftlich zwischen Mailand und Paris verkehrt und im französischen Markt als direkter Konkurrent von SNCF auftritt. Neben Trenitalia beteiligt sich auch die SNCF an der Liberalisierung im spanischen HGV-Markt und bietet seit 2021 Verkehre unter ihrem Low-Cost-Konzept OuiGo in Spanien an. Zwischen anderen nationalen Märkten wie zwischen Frankreich und Deutschland überwiegen noch binationale Kooperationen, solange regulatorisch nicht ein stärkerer Wettbewerb eingefordert wird. Obwohl die Personenfernverkehrsmärkte, einschließlich der HGV-Märkte in der EU, alle für den Wettbewerb geöffnet sind, bestehen weiterhin Hürden für Wettbewerb und Liberalisierung, wie Beschaffungsrisiken, hohe Trassenpreise, Netzkapazitätsengpässe und bestehende Monopole durch Incumbents (beispielsweise im Vertrieb). Das auf Bahntechnik spezialisierte Beratungsunternehmen SCI Verkehr GmbH analysiert die aktuelle Größe, Struktur und Player der weltweiten Märkte für Metrofahrzeuge und erstellt Prognosen bis 2030. Die komplette Studie „High-speed Rail Transport – Global Market Trends 2023“ ist ab sofort erhältlich. Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH | |