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Datum: 22.09.2023 Uhrzeit: 10:33

Eisenbahn-Ikone wird Stück für Stück verkauft


Jeder Bahnreisende kennt ihn, den Koploper (ICMm), eine Ikone mit dem unverkennbaren Führerstand an der Spitze des Zuges. Ein Zug, der schon seit 46 Jahren durch die Landschaft fährt. Von Groningen oder Leeuwarden nach Den Haag oder Rotterdam und zurück. Ursprünglich mit braunen und orangefarbenen Polstern auf den Sitzen und roten gerippten Samtpolstern in der ersten Klasse. Und man konnte durch die Nase zur anderen Zuggarnitur laufen. Nach 2005 wurde der Zug modernisiert. Die Nase wurde geschlossen, blaue Sitze, Klimaanlagen, Steckdosen und Bildschirme wurden eingebaut. Weitere 20 Jahre später nähert sich der Koploper dem Ende seiner Lebensdauer. Die NS möchte so vielen Teilen wie möglich ein zweites Leben schenken und sucht daher nach einer neuen Bestimmung für die Materialien dieses Zuges.

Für Unternehmen

NS sucht Unternehmen, die 'große' Teile aus dem ICMm-Zug einer neuen Bestimmung zuführen können. Ilse de Vos Van Eekeren, Managerin für Circular Entrepreneurship bei NS: Denken Sie an Zugtüren, Fenster, Zugbänke, Gepäckträger, Lautsprecher oder Teile der extrem starken Böden des Zuges. NS möchte sich gerne von Materialien in großen Mengen trennen. Aus diesem Grund organisiert NS Inspektionstage für diese Art von Zügen nur für Unternehmen.

Inspektionstage

Die Ausstellungstage finden am 5. und 6. Oktober statt. Vertreter interessierter Unternehmen können den ICMm-Zug in der NS-Werkstatt in Amersfoort besichtigen. Auf ihrem Tablet oder Telefon haben sie dann das so genannte 'Erntebuch', einen Katalog mit Materialien, die zum Verkauf stehen. NS verkauft die Teile auf gemeinnütziger Basis. Wir geben nur die Kosten weiter, die NS zum Beispiel für die Demontage und die Logistik entstehen. Für jedes Teil legen wir einen Mindestpreis und eine Mindestmenge fest, die gekauft werden muss. Interessierte Unternehmen können sich für die Besichtigungstage anmelden, indem sie eine E-Mail an afvalbestaatniet@ns.nl senden.

Felsenfest

Ilse de Vos van Eekeren: Wenn ein Zug die NS verlässt, ist er sicherlich nicht wertlos. Wir prüfen zunächst, ob der Zug noch irgendwo anders als Zug eingesetzt werden kann. Wenn nicht, enthält der Zug noch sehr solide und wertvolle Materialien. NS demontiert und lagert viele technische Teile ein, um die noch fahrenden Züge zu warten, wie Elektronik, Luftschläuche oder Armaturenbrettbeleuchtung. Den Rest, das Interieur, die Türen und Fenster, verkaufen wir, damit daraus neue Gebäude oder Produkte hergestellt werden können. Und die Räder? Die sind super hochwertig und können sogar wieder als Rohmaterial für unsere neuen Radsätze verwendet werden. Letztendlich soll so wenig wie möglich in der Verbrennungsanlage landen und wir wollen so viel wie möglich vom Zug wiederverwenden. Das ultimative Ziel: vollständig kreisförmige Züge im Jahr 2030!

Wann werden wir uns wirklich verabschieden?

Die alten ICMm-Triebzüge werden schrittweise aus dem Fahrplan genommen. Dieser Prozess wird bis 2030 dauern. Die eigentliche Ausmusterung der Teile der ersten Züge ist für das erste Quartal 2024 geplant. Die Leader-Züge werden also noch fahren, aber immer seltener. Die ICMm-Züge werden durch VIRMm ersetzt. Bei den Lokführern ist der ICMm sehr beliebt. Der bekannte YouTube-Fahrer Paul Derks sagte dazu vorhin: Er fährt leicht wellig, er rüttelt nur leicht, geht geschmeidig durch die Weichen. In der kleinen Kabine ist alles gut zu erreichen. Die Aussicht aus dem ICMm ist einfach herrlich. Weil man so hoch sitzt, kann man weiter sehen und oft sogar über die Lärmschutzwand hinweg.


Quelle:/Fotos: NS