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Datum: 26.10.2023 Uhrzeit: 10:22

Hamburg: Die S6 kommt


Baureihe ET 490 - Station Berliner Tor (Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)

Die S6 kommt – dafür investiert Hamburg in die Sanierung und Erweiterung der S-Bahn-Korridore nach Harburg/Neugraben und Bergedorf
Neue S-Bahnlinie, höhere Stabilität, mehr Platz & mehr Komfort auf wichtigen Pendler-Strecken

Hamburg investiert weiter in seine Schienen-Infrastruktur. Neben dem Bau neuer S- und U-Bahnlinien steht die Sanierung und Erweiterung der bereits bestehenden, stark genutzten S-Bahn-Korridore nach Harburg/Neugraben und Bergedorf an: Der Senat hat heute dafür eine entsprechende Drucksache auf den Weg gebracht und für die Ertüchtigung der Strecken durch neue Strom-, Weichen- und Signaltechnik nach Harburg/Neugraben und Bergedorf insgesamt rund 92 Mio. Euro in den Haushalt bis 2026 hinterlegt. Der Gesamtumfang aller geplanten Maßnahmen (bestehend aus 15 Einzelmaßnahmen) auf den beiden S-Bahn-Korridoren wird rund 425 Mio. Euro betragen. Das Projekt kann mit bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten durch Bundesmittel bezuschusst werden. Die Voraussetzungen liegen vor: Mit einem ermittelten Nutzen-Kosten-Faktor von über 3,0 ist eine überdurchschnittlich hohe Wirtschaftlichkeit des Korridorausbaus nachgewiesen. Die Deutsche Bahn beabsichtigt, einen Antrag auf Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) beim Bund zu stellen.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Hamburg bekommt eine neue S-Bahnlinie. Mit der S6 wollen wir die Taktung zwischen Elbgaustraße und Neugraben spürbar verbessern und insbesondere den Fahrgästen nach Harburg/Neugraben ein deutlich verbessertes Angebot machen. Die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Harburg ist der am meisten genutzte Streckenabschnitt im Hamburger Netz. Wir können hier die Kapazität um 40 Prozent pro Stunde und Richtung steigern. Deswegen ist die S6 für Hamburg ein zentrales Verkehrsprojekt, das wir intensiv vorantreiben werden. Die Bauarbeiten hierfür werden bereits im nächsten Jahr beginnen. Mit der laufenden Sanierung der Hamburger Tunnelstationen und der Umsetzung des neuen S-Bahn-Liniennetzes werden wir damit den S-Bahn-Korridor nach Harburg deutlich stärken. Der Senat wird zudem sehr viel Geld in die Hand nehmen, um den S-Bahn-Ast nach Bergedorf zuverlässiger, resilienter und komfortabler zu machen. Wir werden in Richtung Bergedorf die Kapazität durch den Einsatz von Langzügen um 25 Prozent steigern können und somit beispielsweise die Voraussetzungen für die Anbindung des neuen Stadtteils Oberbillwerder schaffen.“

Kay Uwe Arnecke, Vorsitzender der Geschäftsführung S-Bahn Hamburg GmbH: „Mit dem neuen S-Bahn-Liniennetz ab Dezember 2023 legen wir die Grundlage für die Integration weiterer S-Bahn-Linien. Der Ausbau der Korridore Harburg/Neugraben und Bergedorf schafft die Voraussetzung für weiteres Wachstum und ermöglicht so ein verbessertes Angebot für unsere Fahrgäste. Wir erneuern auf beiden Strecken die Strom-, Weichen- und Signaltechnik und rüsten den Korridor Harburg/Neugraben mit einem Elektronischen Stellwerk (ESTW) aus. Durch die Modernisierung stabilisieren wir das gesamte S-Bahn-System und machen es flexibler. Dadurch wird der S-Bahn-Verkehr zuverlässiger und resilienter.“

Mit einem ermittelten Nutzen-Kosten-Quotienten von 3,32 ist eine überdurchschnittlich hohe Wirtschaftlichkeit des Korridorausbaus nachgewiesen worden. Damit ist der gesamtwirtschaftliche Nutzen dreimal höher als die eingesetzten Investitionsmittel und es ist die dahingehende Voraussetzung der Förderfähigkeit durch den Bund gegeben – in Höhe von bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Die DB beabsichtigt, einen entsprechenden Antrag auf Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) beim Bund zu stellen.

Der Bedarf, die S-Bahn-Korridore nach Harburg und Bergedorf nachhaltig zu stärken, besteht seit längerem. Bis dato war eine Finanzierung über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen Bundesrepublik und Deutscher Bahn, die insbesondere die Instandhaltung und den Ersatz der Infrastruktur der Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Deutschen Bahn (DB Netz, DB Station & Service, DB Energie) regelt, vorgesehen. Die Veranschlagung dieser Finanzierungsmittel würde jedoch eine Realisierung zeitlich deutlich in die nächste Dekade verlängern. Die Novellierung des GVFG-Gesetzes (sah bis zur Neuerung lediglich Förderung von Neubau vor) eröffnet nun die Möglichkeit, auch die Förderung der nachhaltigen Modernisierung von Bestandsinfrastruktur vorzunehmen. Um dieses wichtige Projekt zeitnah und im Sinne der Fahrgäste voranzubringen, hat der Senat vor diesem Hintergrund und in enger Abstimmung mit Bund und Bahn entschieden, ein GVFG-Verfahren voranzubringen. Der Senat hat für die Ertüchtigung der Strecken durch neue Strom-, Weichen- und Signaltechnik nach Harburg/Neugraben und Bergedorf insgesamt rund 92 Mio. Euro in den Haushalt bis 2026 hinterlegt. Mit dieser wichtigen Investition ins Bestandsnetz soll vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt und wachsender Mobilitätsbedürfnisse der Hamburgerinnen und Hamburger, die Leistungsfähigkeit der klimafreundlichen Schiene erhöht werden.

Im ersten Halbjahr 2024 soll die Korridor-Modernisierung mit dem Bau erster Gleichrichterwerke für mehr Strom-Energie auf den besagten Strecken bereits konkret beginnen. Die Inbetriebnahme aller Maßnahmen wird für voraussichtlich Ende 2029 angestrebt.


Quelle:/Fotos: Deutsche Bahn