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Datum: 18.01.2024 Uhrzeit: 10:21

FdC bestellt drei weitere Schmalspur-Wasserstoffzüge bei Stadler


Der italienische Bahnbetreiber Ferrovie della Calabria (FdC) bestellt drei neue Schmalspur-Wasserstoffzüge. Die Bestellung erfolgt im Rahmen des 2023 unterzeichneten Rahmenvertrags über bis zu 15 wasserstoffbetriebene Züge, die für den Regional- sowie Nahverkehr in der italienischen Region Kalabrien eingesetzt werden. Stadler ist der erste Zughersteller der Welt, der Schmalspur-Wasserstoffzüge fertigt. Neben den Zügen für FdC liefert Stadler auch sechs Wasserstoffzüge für ARST sowie fünf Stück für den Personenverkehr in Kalifornien.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres unterzeichnen FdC und Stadler den Zweitabruf über die Lieferung von drei weiteren Wasserstoffzügen für das Schmalspurnetz (950 mm), die innerhalb der italienischen Region Kalabrien für den Regional- und Nahverkehr voraussichtlich ab 2026 zum Einsatz kommen. Die drei neuen Wasserstoff-Fahrzeuge ergänzen die Flotte der FdC, die im Rahmen des im Juli 2023 unterzeichneten Rahmenvertrags beauftragt wurden. Dieser Rahmenvertrag zwischen Stadler und FdC umfasst die Lieferung und Wartung von insgesamt 15 wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Der erste Abruf aus dieser Rahmenvereinbarung sieht die Lieferung von sechs Wasserstofffahrzeugen vor. Die bereits bestellten sowie die neuen Fahrzeuge werden am Hauptsitz von Stadler in Bussnang (Schweiz) gefertigt.

Die Unterzeichnung des Zweitabrufs bestätigt die führende Rolle von Stadler bei der Dekarbonisierung des Schienenverkehrs in Italien. Stadler ist der weltweit erste Bahnhersteller, der Schmalspur-Triebzüge mit Wasserstoffantrieb entwickelt und fertigt.

Ernesto Ferraro, CEO von FdC, äusserte sich zufrieden über die weitere Vereinbarung mit Stadler: «Die zusätzlichen Züge, die wir bei Stadler in Auftrag geben, mit dem wir seit Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit pflegen, sind eine weitere Investition in die laufende Modernisierung des Unternehmens. Der Kauf von drei weiteren wasserstoffbetriebenen Zügen, zusätzlich zu den sechs bereits gekauften Fahrzeugen, sowie die laufenden Investitionen, einschliesslich derjenigen für die Modernisierung und Beschleunigung der Eisenbahninfrastruktur, die Erneuerung des rollenden Materials auf der Strasse, den Bau der Wasserstoffproduktionsanlage und die technologische und infrastrukturelle Innovation des Unternehmens, stellen die konkrete Umsetzung der Strategie des Unternehmens dar, die mit dem Ziel gestartet wurden, innerhalb der nächsten drei Jahre ein modernes und nachhaltiges Verkehrsunternehmen zu werden. Diese Ziele sind dank der Zusammenarbeit mit der Region Kalabrien, dem einzigen Aktionär des Unternehmens, und den zuständigen Ministerien, die die notwendigen Mittel zur Unterstützung des industriellen Plans, den das Unternehmen verfolgt, zur Verfügung gestellt haben, nun möglich, und denen unser Dank gilt.»

Aristide Vercillo Martino, Investment Manager - PNRR -IT bei FdC, fügte hinzu: «Das in den letzten Jahren im Rahmen des ökologischen Wandels eingeleitete Projekt zur Nutzung von Wasserstoff als neuem Kraftstoff für die Verkehrsmittel und die Gesamtinvestition von über 400 Millionen Euro bestätigen den Willen des Unternehmens, eine führende Rolle im Regionalverkehr zu übernehmen und den Nutzern mit innovativen Verfahren und im Einklang mit den Zielen, die sich ein modernes Unternehmen setzen muss, mehr Dienstleistungen anzubieten. Die Zusammenarbeit mit Stadler ermöglichen es, die eingeleiteten Prozesse zur Verbesserung der Bahndienstleistungen in der Region zu beschleunigen.»

Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Marketing & Sales von Stadler: «Wir sind sehr stolz darauf, dass FdC Stadler erneut mit der Lieferung der neuen Züge beauftragt hat. Mit unseren Triebzügen treiben wir gemeinsam die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs in Italien voran. Zudem sind die neuen Schmalspur-Wasserstoffzüge eine Weltneuheit und wegweisend für den nachhaltigen Schienenverkehr auf Schmalspurstrecken weltweit. Wir danken FdC für ihr Vertrauen und freuen uns darauf, unsere Partnerschaft weiter zu vertiefen.»

Maurizio Oberti, Marketing and Sales Director für Italien, kommentierte: «Dieser zusätzliche Auftrag festigt die Positionierung von Stadler in Italien. Bereits das gesamte Portfolio von Stadler Produkten und Fahrzeugen wurde von verschiedenen italienischen Regionen und Betreibern erworben, von Strassenbahnen und Metros bis hin zu Fernverkehrsfahrzeugen und Lokomotiven. Dies ist ein bemerkenswertes und einzigartiges Ergebnis von Stadler.»

Mehr über die Zügen

Die Fahrzeuge bestehen aus zwei Personenwagen und einem PowerPack. Erstere haben eine leichte Aluminiumstruktur, die zur Erhöhung der Energieeffizienz des Zuges beiträgt. Im letzteren sind die Brennstoffzellen und Wasserstofftanks sowie weitere technische Einrichtungen untergebracht.

Mit einer Gesamtlänge von rund 50 Metern bieten die neuen Züge 89 Sitzplätze pro Fahrzeug für insgesamt 155 Fahrgäste und sind dank deren Niederflureinstieg nicht nur für Personen mit eingeschränkter Mobilität, sondern auch für Fahrgäste mit Kinderwagen und Fahrrädern vollständig zugänglich. Für die Bedürfnisse dieser Passagiere bieten die neuen Fahrzeuge darüber hinaus spezielle Bereiche in der Nähe der Ein- und Ausstiegstüren sowie eine Toilette für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PRM), die den TSI-Normen entspricht.

Nachhaltigkeit auf Schiene

Die alternative Antriebslösungen von Stadler ermöglichen ein umweltfreundlicheres Bahnfahren auch dort, wo es bislang keine Alternative zum Diesel gab. Neben Batteriezügen treibt Stadler auch die Entwicklung von Schienenfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb voran. Diese ermöglichen einen CO2-emissionsfreien Bahnbetrieb insbesondere auf Strecken, wo keine Oberleitung vorhanden ist. Für FdC in Italien wird Stadler den ersten wasserstoffbetriebenen Schmalspurtriebzug für die Region Kalabrien konstruieren und fertigen. In Italien gibt es bereits zwei Regionen, die für die nachhaltige Bahnlösungen von Stadler entschieden haben. Die Betriebsaufnahme der neuen Schmalspur-Wasserstoffzügen für FdC ist voraussichtlicht in 2026 geplant.


Quelle:/Fotos: Stadler Rail