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Datum: 12.12.2025 Uhrzeit: 07:41

Lettland: Erneuter Auftrag für Batteriezüge an die Skoda-Gruppe


Bis zu 16 Einheiten werden nach Lettland geliefert.

Lettland bereitet sich auf einen weiteren wichtigen Schritt zur Modernisierung seines Schienenverkehrs vor. Die Autotransporta direkcija (ATD) gibt bekannt, dass die Skoda-Gruppe den Zuschlag für die Lieferung von bis zu 16 batterieelektrischen Triebzügen (BEMUs) für den Regionalverkehr erhalten hat. Der Auftragswert, bestehend aus der Lieferung von neun Zügen, einer Option auf sieben weitere Fahrzeuge, Ersatzteilen und Schulungen, beträgt knapp 160 Millionen Euro. Die ersten Fahrzeuge sollen in der ersten Hälfte des Jahres 2029 in Betrieb genommen werden. Nach der erfolgreichen Einführung von Batteriezügen in Tschechien um die Jahreswende 2024/2025 und dem Abschluss eines Vertrags über bis zu 36 Batteriezüge für die Slowakei ist dies ein weiterer Auftrag für die Skoda-Gruppe für diesen Fahrzeugtyp.
Die Züge sind die ersten batteriebetriebenen Fahrzeuge der Skoda-Gruppe, die für eine Spurweite von 1.520 mm ausgelegt sind. Sie stellen die nächste Entwicklungsstufe der erfolgreichen Plattform einstöckiger Regionalzüge dar, die für die baltischen Märkte entwickelt wurde. Das Projekt wird aus dem lettischen Staatshaushalt und dem EU-Kohäsionsfonds finanziert, der die Entwicklung moderner emissionsfreier Mobilität in Lettland fördert.

„Unsere Batterieeinheiten der neuen Generation bestätigen, dass sauberer und effizienter Regionalverkehr schon heute Realität sein kann. Und das ohne umfangreiche Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur. Die Kombination aus Elektro- und Batteriebetrieb senkt die Betriebskosten für Verkehrsunternehmen und ermöglicht den Fahrgästen schnelle und komfortable Umstiege. Wir sehen großes Exportpotenzial für diese Lösung, insbesondere in Mittel- und Osteuropa. Wir freuen uns sehr, dass wir innerhalb kürzester Zeit einen weiteren Exportauftrag für diesen Fahrzeugtyp abschließen konnten und dass unsere Lösung hier die Konkurrenz übertroffen hat. Gleichzeitig festigt die Skoda Gruppe ihre Position als führender europäischer Konzern im Bereich Schienenfahrzeuge und Lösungen für emissionsfreie Mobilität“, so Petr Novotný, CEO der Skoda Gruppe.
J?nis Lapi?š, Vorstandsvorsitzender der ATD, kommentierte den Vertrag: „Batteriebetriebene Elektrozüge stellen eine bedeutende Investition für Lettland dar. Sie dienen der Stärkung der Rolle der Eisenbahn als Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs und der Verbesserung der Qualität und Barrierefreiheit des Personenverkehrs. Während der Fahrt genießen die Fahrgäste alle modernen Annehmlichkeiten: Klimaanlage, reduzierte Geräusch- und Vibrationsbelastung, moderne Ausstattung, Steckdosen und USB-C-Ladeanschlüsse. Die neuen Züge sind für alle Fahrgastgruppen geeignet und erfüllen die neuesten europäischen Anforderungen an Barrierefreiheit. Sie verfügen über ein modernes Informationssystem und barrierefreie Plätze für Rollstuhlfahrer. Auch die Bedingungen für Fahrgäste mit Fahrrädern werden verbessert. Während ältere Dieseltriebzüge üblicherweise einen Hochflur und nur drei Fahrradstellplätze bieten, verfügen die neuen Elektrozüge über Platz für acht Fahrräder im Niederflurbereich – vier vertikal und vier horizontal.“

Technologie und Parameter des neuen Elektrotriebzugs für Lettland
Die zweiteilige Einheit ist für den Betrieb mit 3 kV Gleichstrom und 25 kV 50 Hz Wechselstrom ausgelegt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h im Trolley-Modus und 120 km/h im Akku-Modus. Der Zug bietet Platz für bis zu 188 Fahrgäste, davon 24 in der 1. Klasse. Die Sitzanordnung in der 2. Klasse ist 3+2, in der 1. Klasse 2+2. Der Zug ist außerdem für den Fahrradtransport geeignet; hierfür sind acht Stellplätze vorgesehen. Ein komfortabler Einstieg wird durch den Niederflur-Einstieg mit einer Einstiegshöhe von 600 mm über der Schienenoberkante gewährleistet.
Der Zug bietet Platz für bis zu 188 Fahrgäste, davon 24 in der 1. Klasse.
Stärkung der Präsenz der Skoda Gruppe im Baltikum
Die Lieferung der Batteriezüge an ATD knüpft an die erfolgreiche Zusammenarbeit der Skoda Gruppe in Lettland an, wo derzeit 32 Skoda 16Ev Elektrotriebzüge (EMU) beim nationalen Verkehrsunternehmen ViVi im Einsatz sind. Diese Züge erreichen eine Langzeitverfügbarkeit von über 99 % und haben zusammen über acht Millionen Kilometer zurückgelegt. „Der Zuschlag für die Fertigung von bis zu 16 Batteriezügen für Lettland bestätigt die wachsende Bedeutung der Skoda-Gruppe im Baltikum. Neben den Elektrotriebzügen und den neu bestellten Elektro-Bordnetzen liefern wir auch Elektrotriebzüge nach Estland und Oberleitungsbusse in die Hauptstadt Tallinn. Zudem haben wir kürzlich die Lieferung von Oberleitungsbussen nach Vilnius, der Hauptstadt Litauens, abgeschlossen“, ergänzt Petr Novotný.

Positive Erfahrungen aus Tschechien

Die ersten Elektrotriebzüge der Skoda-Gruppe, auf denen die technologisch neuen Züge für Lettland aufbauen, wurden im Dezember 2024 in der Region Mährisch-Schlesien in Tschechien in Betrieb genommen. In den ersten zehn Monaten legten diese Züge insgesamt über 600.000 Kilometer zurück, fast die Hälfte davon im Elektromodus. Der Einsatz von vier Elektrotriebzügen (BEMUs) bedeutet jährliche Einsparungen von mindestens 200.000 Litern Diesel und rund 500 Tonnen CO?-Emissionen. Gleichzeitig haben der Einsatz moderner Züge und kürzerer Fahrzeiten zu einer deutlichen Verbesserung der Servicequalität für die Fahrgäste geführt, was sich in einem Anstieg der Fahrgastzahlen um 20 % im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt. Dies bedeutet weitere Vorteile für Verkehrsbetriebe und Einsparungen für Fahrgäste.
Hinweise für Redakteure: Die Skoda Gruppe, Hersteller komplexer Transportlösungen, verfügt über ein Portfolio moderner Fahrzeuge, die den neuesten europäischen Standards entsprechen. Nach über 165 Jahren ist Skoda, direkter Nachfolger der 1859 von Graf Wallenstein gegründeten Maschinenbauwerke, ein bedeutender europäischer Transporttechnikkonzern. Die Skoda-Gruppe produziert eine breite Palette an Fahrzeugen und Komponenten für den öffentlichen Nahverkehr, darunter Niederflurstraßenbahnen, S-Bahnen, U-Bahnen, Elektrobusse und Oberleitungsbusse sowie Steuerungs- und Antriebssysteme für Verkehrssysteme. Die Skoda-Gruppe beschäftigt 10.000 Mitarbeiter an mehreren Produktionsstandorten in Tschechien, Finnland und der Türkei. Darüber hinaus ist die Gruppe in Deutschland, Italien, Österreich, Belgien, Polen, Ungarn und der Ukraine vertreten. Im Jahr 2024 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 1,36 Milliarden Euro und ein EBITDA von 62 Millionen Euro. Die Skoda-Gruppe ist Teil der PPF-Gruppe.
Die PPF-Gruppe ist eine familiengeführte, international diversifizierte Industrieholding. Sie ist in 25 Ländern in Europa, Asien, Nordamerika und Südafrika in verschiedenen Branchen tätig, darunter Medien, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, Immobilien, E-Commerce und Maschinenbau. PPF verfügt über ein Vermögen von 41,7 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit 45.000 Mitarbeiter (Stand: 31. Dezember 2024).


Quelle:/Fotos: Skoda Group