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Datum: 13.09.2012 Uhrzeit: 08:52

Das Geschäft mit Schienenwegen bleibt überraschend stabil

Der weltweite Markt für Gleise und Weichen von Schienenbahnen bleibt auf einem stabilen Wachstumskurs. Die Haushaltskrisen in der Eurozone, das gedrosselte Ausbautempo in China und die Diskussion um schnelle Personenzüge in den USA bremsen die Dynamik zwar ab, doch neue Projekte außerhalb der etablierten Leitmärkte, etwa am Persischen Golf, in Südostasien und Südamerika, schaffen Volumen und Perspektive. Bei den Marktakteuren ist Flexibilität gefragt.

Zu diesen Ergebnissen kommt die neue Marktstudie „Schienenfahrwege – weltweite Marktentwicklungen“ der auf Bahntechnik und Logistik spezialisierten internationalen Fachberatung SCI Verkehr GmbH, Köln. Zum zweiten Mal nach 2010 untersuchte das Unternehmen die weltweiten Märkte für alle Produkte und Dienstleistungen rund um Fahrwege für Eisenbahnen und städtische Schienenverkehrssysteme.

Für den Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2012 errechneten die Experten ein weltweites jährliches Marktvolumen von 34,6 Mrd. Euro; innerhalb der kommenden fünf Jahre erwarten sie einen Anstieg um 3,9 % pro Jahr auf fast 42 Mrd. Euro. Vor zwei Jahren war zwischen 2009 und 2014 noch ein Anstieg um jährlich knapp 5 % (von ca. 33 Mrd. Euro auf ca. 41,5 Mrd. Euro) prognostiziert worden.

„Der Markt reagiert offensichtlich auf den wirtschaftlichen und politischen Druck – aber er bricht nicht weg“, stellt Maria Leenen, Geschäftsführende Gesellschafterin von SCI Verkehr, fest. Verantwortlich dafür sind vor allem zwei Megatrends, die einander entgegenwirken.

Nach dem Auslaufen diverser Konjunkturprogramme führen fehlende öffentliche Finanzmittel und harte politische Entscheidungen in Europa, Nordamerika und China zu stagnierenden bis schrumpfenden Märkten. „Projekte werden jedoch nur selten ersatzlos gestrichen wie in Portugal, viel häufiger abgespeckt oder verschoben wie in Spanien“, so Leenen. „In vielen Ländern bleiben neue und moderne Strecken dringend erforderlich.“

Auch mit vermindertem Ausbautempo bleibt China der größte nationale Fahrwegmarkt weltweit; die USA und Russland folgen jeweils mit großem Abstand. Bestimmendes Element in diesen und fast allen anderen Märkten sind die konventionellen Eisenbahnnetze, die weltweit deutlich mehr als 90 % aller Schienennetze ausmachen.

Rund um den Persischen Golf, im Maghreb und im südlichen Afrika, aber auch in Asien und Südamerika finden Investitionen hingegen viele neue Ziele. „Unternehmen, die in den etablierten Märkten unzufrieden sind, sollten sich die Entwicklung in Kolumbien, Indonesien, Thailand, Kenia, Mosambik oder Oman ansehen“, rät Leenen.

Das Kapital für die neuen Projekte kommt in zahlreichen Fällen aus Asien, speziell aus China. Neben Rohstoffbedarf und geopolitischen Interessen ist dafür auch wieder der Bahnmarkt verantwortlich: „Die Überkapazitäten chinesischer Hersteller werden international ausgelastet, bis wieder genug Aufträge aus dem Binnenmarkt kommen“, so Leenen. „Zugleich sammeln diese Anbieter die internationale Erfahrung, die ihre russischen und indischen Mitbewerber ihnen bislang noch voraushaben.“

Die Marktstudie „Schienenfahrwege – weltweite Marktentwicklungen“ ist in deutscher und englischer ab Oktober 2012 bei der SCI Verkehr GmbH (www.sci.de) erhältlich.



Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH