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Datum: 14.12.2012 Uhrzeit: 08:20

Stadler präsentiert ersten Diesel-FLIRT

Der estnische Bahnbetreiber Elektriraudtee AS und Stadler Rail feierten heute die offizielle Ankunft der ersten Elektro- und Dieseltriebzüge des Typs FLIRT in Estland. Juhan Parts, Wirtschafts- und Kommunikationsminister von Estland, Kaida Kauler, Verwaltungsratspräsidentin von Elektriraudtee, und Peter Jenelten, Executive Vice President Marketing & Sales der Stadler Rail Group, präsentierten der Öffentlichkeit in Tallinn die ersten beiden Züge. Stadler liefert Elektriraudtee bis Sommer 2014 insgesamt 18 Elektro- und 20 Diesel-FLIRT (Flinker Leichter Innovativer Elektro Triebzug). Dabei handelt es sich um den ersten Diesel-FLIRT aus dem Hause Stadler.

„Diese ersten beiden Züge markieren den Beginn einer neuen Epoche, die es Elektriraudtee ermöglichen wird, die Bahn zu einem Rückgrat des estnischen Verkehrssystems werden zu lassen.” verkündet Kaida Kauler, Verwaltungsratspräsidentin von Elektriraudtee, stolz.

Auch Peter Jenelten, Executive Vice President Marketing & Sales der Stadler Rail Group, freut sich sehr über diesen Meilenstein: „Es ist eine sehr einzigartige Gelegenheit für einen Schienenfahrzeughersteller, einem Bahnbetreiber eine komplett neue Flotte liefern zu dürfen. Wir sind sehr stolz darauf und freuen uns, heute die ersten neuen Züge für Estland der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Der FLIRT ist das meistverkaufte Produkt von Stadler, welches nun erstmals auch als Diesel-Version verfügbar ist.”

Elektriraudtee hat 2009 die Beschaffung von 18 elektrischen (EMU) und 20 diesel-elektrischen (DMU) Triebzügen einzeln ausgeschrieben. Stadler gewann diese Ausschreibung, woraufhin die Verträge im August 2010 unterzeichnet wurden. Der Auftragswert zur Anschaffung der Elektro-FLIRT beläuft sich auf ca. 80 Mio. Euro, wovon 85 % vom Kohäsionsfonds der EU finanziert werden. Die Anschaffungskosten der Diesel-FLIRT in der Höhe von rund 95 Mio. Euro werden indessen mittels Finanzierungsleasing beglichen. Elektriraudtee plant Mitte 2013 die Aufnahme des fahrplanmässigen Betriebs. Zu diesem Zweck werden in Estland umfangreiche Testfahrten durchgeführt, um die Zulassung für den kommerziellen Betrieb zu erhalten. Der letzte elektrische Triebzug soll bis Anfang 2014 geliefert werden, während der letzte diesel-elektrische Triebzug bis Mitte 2014 erwartet wird.

Insgesamt gab Elektriraudtee bei Stadler 12 dreiteilige und 6 vierteilige Elektrotriebzüge sowie 6 zweiteilige, 8 dreiteilige und 6 vierteilige Dieseltriebzüge in Auftrag. Die Breitspurzüge (1520 mm) wurden so konzipiert und hergestellt, dass sie der für Estland typischen strengen Winterbedingungen standhalten. Das Fachwissen hierfür besitzt Stadler dank früherer Lieferungen nach Finnland und Norwegen. Die Aluminium-Leichtbauweise und energiesparende Systeme ermöglichen dem Betreiber Elektriraudtee auch bedeutende Kostenersparnisse. Die elektrischen Fahrzeuge können die beim Bremsvorgang entstehende Energie umwandeln und sie über die Oberleitung zurück ins Stromnetz einspeisen. Die Elektrotriebzüge werden eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sowie eine maximale Beschleunigung von 1,2 m/s2 erreichen, was in diesem Bahnsegment einen beachtlichen Wert darstellt. Die Dieseltriebzüge wiederum werden ebenfalls über ein hervorragendes Beschleunigungsvermögen verfügen und auch eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen.

Der Führerstand erhielt ein ergonomisches und modernes Design, das die jetzigen Arbeitsbedingungen der Fahrer deutlich verbessert. Die Züge wurden nach den neuesten Crashnormen gebaut. Die Fahrgäste werden auch den verbesserten Komfort bemerken, da alle Züge mit einem hochmodernen Fahrgastinformationssystem, Klimaanlage, kostenlosem WLAN, Steckdosen zum Aufladen von Laptops und Handys, Videoüberwachung sowie Mehrzweckbereichen ausgestattet sind, in denen Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder transportiert werden können. Die Züge werden über einen Niederfluranteil von 70 % verfügen. Des Weiteren ermöglichen die breiten Türen einen reibungslosen und schnellen Passagierwechsel.

Quelle:/Fotos: Stadler Rail