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Datum: 08.02.2013 Uhrzeit: 08:35

WestfalenBahn: Alpha Trains produziert 28 Regionaltriebzüge von Stadler

Im Auftrag von Alpha Trains produziert der Berliner Schienenfahrzeughersteller Stadler Pankow GmbH insgesamt 28 Regionaltriebzüge. Ab Dezember 2015 werden 15 Züge vom Typ FLIRT auf der Emsland-Linie und 13 Züge vom Typ KISS auf der Mittelland-Linie von der WestfalenBahn eingesetzt. Das gaben die Unternehmen heute im Rahmen der offiziellen Vertragsunterzeichnung vor Journalisten in Osnabrück bekannt. Die WestfalenBahn hatte sich 2012 in zwei europäischen Ausschreibungswettbewerben durchgesetzt und von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und ihren Partnern den Zuschlag für einen jeweils 15jährigen Verkehrsvertrag erhalten.
„Die modernen elektrischen Doppelstocktriebfahrzeuge des Typs KISS kommen in Niedersachsen erstmals zum Einsatz“, unterstreicht Michael Daum, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH und weist daraufhin, dass Stadler-FLIRT-Triebzüge sich bereits seit 2007 in Nordrhein-Westfalen bewähren. „Wir freuen uns, dass wir nun weitere FLIRTs und KISS für Alpha Trains bzw. die WestfalenBahn produzieren dürfen, mit diesem Auftrag weiten wir unser bisheriges Engagement für einen modernen und umweltfreundlichen Nahverkehr aus. Die Züge zeichnen sich u.a. durch eine effiziente Energierückgewinnung mit über 20 Prozent Rückspeisequote aus.“
„Wir freuen uns, dass es uns - gemeinsam mit Stadler und unseren Partnerbanken - gelungen ist, die WestfalenBahn mit einem wettbewerbsfähigen Angebot beim Gewinn der beiden Lose Emsland und Mittelland zu unterstützen“, erläutert Shaun Mills, Chief Executive Officer der Alpha Trains. „Mit dem Erwerb der modernen Stadler Schienenfahrzeuge und der Übernahme des vollen Restwertrisikos durch Alpha Trains hat die WestfalenBahn die notwendige Flexibilität dynamisch und gleichzeitig wirtschaftlich auf die rasche Entwicklung des regionalen Schienenverkehrsmarktes zu reagieren“, so Shaun Mills weiter.
„Die neuen Triebzüge lösen die heutigen roten Doppelstockzüge mit Lokomotiven ab und bieten unseren Fahrgästen künftig mehr Platz, Komfort und Sicherheit“, ergänzt Rainer Blüm, Geschäftsführer der WestfalenBahn. „So profitieren gehbehinderte Menschen oder Fahrradtouristen von weitgehend barrierefreien Einstiegen und vielen stufenlos begehbaren Wagenbereichen. Für eine bessere Information sorgen künftig große Info-Bildschirme. Zusätzlich sind alle Wagen mit Video-Überwachung ausgerüstet.“
„Wettbewerb im Schienennahverkehr funktioniert am besten über den Einsatz moderner, komfortabler Züge“, erläutert LNVG-Geschäftsführer Hans-Joachim Menn und weist darauf hin, dass die LNVG dem Ausschreibungsgewinner häufig neue Fahrzeuge über ihren Fahrzeugpool zur Verfügung stelle. Bei größeren, gerade auch länderübergreifenden Eisenbahnnetzen sei dies aber nicht immer machbar. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass hier drei kompetente Partner Finanzierung, Beschaffung und Produktion der neuen Züge gemeinsam schulterten, betont Menn, dessen Gesellschaft jährlich knapp 300 Millionen Euro für die Bestellung von Nahverkehrszügen zwischen Ems und Elbe ausgibt.
Speziell für die Emslandstrecke (RE 15) Münster – Rheine – Lingen – Leer – Emden sind die 15 einstöckigen vierteiligen FLIRT-Elektrotriebwagen konzipiert. Die Triebwagen lassen sich leicht kuppeln, die Kapazität kann daher zügig der stark schwankenden Nachfrage angepasst werden. Es werden stets ein oder zwei Triebwagen verkehren und damit bis zu 430 komfortable Sitzplätze bieten – davon bis zu 30 in der 1. Klasse -, bis zu vier WCs und viele Fahrradabstellplätze – im Sommer bis zu 84 und im Winter bis zu 48. Ein stufenloser und damit barrierefreier Einstieg ist möglich an allen modernisierten Stationen wie Münster, Emsdetten, Rheine, Leschede, Lingen, Meppen, Haren, Dörpen, Papenburg, Leer, Emden Hbf und Emden Außenhafen, an allen weiteren Stationen helfen die Schiebetritte.
Die 13 doppelstöckigen sechsteiligen KISS-Triebwagen sind ausgelegt für die Mittellandlinien RE 60 Rheine – Osnabrück – Minden – Hannover – Braunschweig und RE 70 zwischen Bielefeld – Herford – Minden – Hannover – Braunschweig . „Mit den neuen Doppelstockzügen bieten wir in allen Zügen immer die hohe Kapazität von 626 Sitzplätzen an, davon 34 in der 1. Klasse“, sagt Rainer Blüm. „Für die Kunden ergeben sich dann keine Unterschiede mehr zwischen den beiden Linien oder zwischen Takt- und Verstärkerzügen.“ Die Züge verfügen über vier WCs und bieten im Sommer mindestens 30 Plätze für Fahrräder, im Winter bis zu 18.
Alle 28 Triebwagen zeichnen sich durch hohe Spurtstärke, eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Km/h sowie einen geringeren Energieverbrauch aus. Komfortable Sitzabstände, Steckdosen, Klimatisierung und umfassende Möglichkeiten zur Gepäckablage erhöhen den Komfort für die Fahrgäste. Jeder der 28 Triebwagen verfügt über mehrere WCs, von denen eines nach den neuesten Regeln für die Nutzung durch mobilitätseingeschränkte Personen ausgelegt ist.


von links Michael Daum, Vorsitzender der Geschäftsführung, Stadler Pankow GmbH, Rainer Blüm, Geschäftsführer der WestfalenBahn GmbH, Shaun M. Mills, Chief Executive Officer, Alpha Trains Group, Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)



Quelle:/Fotos: WestfalenBahn GmbH