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Datum: 19.06.2013 Uhrzeit: 09:23

Skoda: Ab 2016 fährt in Bayern die 109E

Skoda Transportation liefert modernste Fahrzeuggarnituren für die Strecke Nürnberg – Ingolstadt – München an Deutsche Bahn

Ab Ende 2016 werden modernste Fahrzeuggarnituren vom tschechischen Hersteller Škoda Transportation auf den bayerischen Eisenbahnstrecken Nürnberg – Ingolstadt – München unterwegs sein. Škoda Transportation wird der Deutschen Bahn insgesamt sechs moderne Hochkapazitätsgarnituren liefern, wobei eine Garnitur jeweils aus sechs Doppelstockwägen und einer Lokomotive 109 E besteht. Škoda Transportation erhält damit eine einzigartige Referenz in dem wichtigen Zielmarkt Deutschland. Unlängst erwarb die Lokomotive 109 E – als erst zweite auf der Welt – das europäische Zertifikat TSI High Speed RST auf 200 km/h. Der Gesamtauftragswert für Škoda Transportation beläuft sich auf mehr als 100 Mio. Euro.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) veröffentlichte 2012 eine Ausschreibung für den Betrieb der bedeutendsten Bayerischen Eisenbahnstrecke Nürnberg – Ingolstadt – München. An diesem Wettbewerb hat sich auch die Gesellschaft DB Regio (Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, der deutschlandweit bedeutendste und zugleich europaweit größte Beförderer) beteiligt. Eine der Wettbewerbsbedingungen war, dass der Bewerber für den Eisenbahnstreckenbetrieb zusammen mit dem eigenen Angebot auch einen Entwurf von modernen Hochkapazitätsfahrzeugen vorlegt, die auf der Strecke fahren könnten. Die Gesellschaft DB Regio schrieb deshalb einen Wettbewerb für Fahrzeuge für die Geschwindigkeit von 190 km/h aus und Škoda Transportation hat diesen gewonnen. Der Betrieb dieser Züge auf den Bayerischen Eisenbahnstrecken wurde der Gesellschaft DB Regio vergeben, und Škoda Transportation bekam somit den historisch ersten Auftrag auf dem extrem anspruchsvollen deutschen Markt.

„Die Tatsache, dass die Gesellschaft DB Regio sich für den Kauf unserer Fahrzeuge entschieden hat, bestätigt die hohe Qualität unserer Züge und deren Vergleichbarkeit mit den Produkten spitzenmäßiger ausländischer Hersteller von Schienenfahrzeugen. Für unsere Gesellschaft bedeutet dieser Kontrakt einen Meilenstein. Deutschland stellt nämlich einen der anspruchsvollsten Märkte der Welt dar, vor allem wegen der harten Konkurrenz direkt im Land“, sagt Tomáš Krsek, Vorstandsvorsitzender der Škoda Transportation.

Škoda Transportation wird für DB Regio sechs Züge mit jeweils sechs Doppelstockwägen liefern. Jeder Zug besteht aus einem Steuerwagen, fünf Zwischenwägen und einer Lokomotive 109 E. Diese Fahrzeuge werden für eine Geschwindigkeit von 200 km/h konstruiert. Sie enthalten auch druckfeste Kästen, damit der Druck innerhalb der Wägen stabilisiert wird, vor allem beim Vorbeifahren an anderen Zügen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, oder in Tunneln, was zum besseren Komfort der Fahrgäste wesentlich beiträgt. An der Entwicklung der Züge wird sich die ganze Gesellschaftsgruppe Škoda Transportation beteiligen. Die Doppelstockwägen werden von der Tochtergesellschaft in Ostrava – Škoda Vagonka hergestellt. Die komplette Elektroausstattung liefert die Pilsner Tochtergesellschaft Škoda Electric.

„Der deutsche Kunde ist sehr anspruchsvoll und weiß genau, was er vom Hersteller verlangt. Wir haben der Gesellschaft DB Regio Doppelstockzüge neuer Generation angeboten, die den westeuropäischen Standards völlig entsprechen. Dass wir Fahrzeuge auf den extrem kompetitiven deutschen Markt liefern werden, halten wir heute für unsere Schlüsselreferenz, die den hohen Standard unserer Züge beweist. Gleichzeitig gibt uns dieser Kontrakt eine große Chance, in kürze weitere tschechische Fahrzeuge auf die Schienen Deutschlands sowie auch anderer westeuropäischer Länder zu bringen. Mit unserem hohen Qualitätsstandard und einem guten Preis-Leistungsverhältnis möchten wir auch weitere Kunden von unseren Produkten überzeugen, beginnend bei den Doppelstockgarnituren über die Lokomotiven bis hin zu Straßenbahnen“, sagt Zden?k Majer, Vizepräsident für Vertrieb der Škoda Transportation.

Aus technischer Sicht geht es um ein spitzenmäßig ausgestattetes, modernes Produkt. Es ist interessant, dass die Fahrzeuge für die Geschwindigkeit von 200 km/h konstruiert sind, wobei der Kunde eine Zulassung für bloß 190 km/h verlangte. Die Züge werden auch mit klappbaren Überfahrrampen in Höhe von 760 mm ausgestattet, was eine der grundlegenden Bedingungen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft war. Die Züge werden voll klimatisiert und Internetanschluss wird selbstverständlich sein. In den Wägen zweiter Klasse wird es 679 Sitzplätze geben, in der ersten Klasse 26 Sitzplätze. Es wurden auch 82 klappbare Sitzplätze gefordert, 2 Plätze für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und ein Mehrzweckraum für bis zu 37 Fahrräder. Jeder Zug wird mit einem äußeren und inneren Kamerasystem ausgestattet sein.

Škoda Transportation entstand als eine der Gesellschaften, die an die Škoda Plze? und ihre Tradition anknüpft. Die Škoda Transportation verfügt über eine eigene Forschung und Entwicklung, die dazu beitragen, dass die Gesellschaft auf dem Markt Spitzenprodukte liefert. Den Kunden bietet sie Elektrolokomotiven (Škoda 109E), Straßenbahnen (Škoda Elektra und Škoda ForCity), U-Bahnwagen, O-Busse und Komponenten für Schienenfahrzeuge an.

In letzter Zeit hat die Škoda Transportation Gruppe mehrere bedeutende Exportkontrakte geschlossen. Unlängst unterzeichnete sie einen Vertrag mit der chinesischen Firma CSR Sifang Quingdao, der eine Lizenzgewährleistung für Technologien zur Herstellung der Niederflur-Straßenbahn ForCity (15T) betrifft. Im Rahmen dieser Vereinbarung vergibt die Škoda Transportation eine 10jährige Lizenz für die Herstellung von bis zu 400 Wägen. Der Gesamtauftragswert kann bis zu 5 Milliarden Kronen erreichen.

Weitere bedeutende Auslandskontrakte sind die Lieferung von 60 Straßenbahnen für die türkische Stadt Konya (Gesamtwert 2,6 Milliarden Kronen) und mit der Firma General Electric für die Lieferung von 660 Elektroantrieben für 110 Lokomotiven, die für die staatlichen Bahnen in Kasachstan bestimmt sind (Gesamtwert eine Milliarde Kronen). Im Jahr 2012 schloss Škoda Transportation einen Vertrag für 31 Straßenbahnen für die ungarische Stadt Miskolc (Gesamtwert 2 Milliarden Kronen) und für Traktionausstattung für 23 U-Bahn-Einheiten in der chinesischen Stadt Su-?ou (Gesamtwert 500 Millionen Kronen). Nach Russland wird Škoda Transportation 9 U-Bahn-Einheiten für Petersburg liefern.

Quelle:/Fotos: Skoda Transportation