elektrolok xyania
Anzeige

Datum: 05.07.2013 Uhrzeit: 08:14

SCI-Studie: Weltweit steigende Nachfrage nach Triebwagen

Leitmarkt Europa trotz Krisenstimmung mit kräftigen Zuwächsen

Der weltweite Markt für Triebwagen trotzt allen Krisen und wird bis 2017 um gut 4 % jährlich wachsen. In ihrer neuen MultiClient-Studie „Dieseltriebwagen/ Elektrotriebwagen – weltweite Marktentwicklungen" zeigt die SCI Verkehr GmbH, dass insbesondere der stärkste Markt Westeuropa auch über die großen Bestellungen der vergangenen Jahre hinaus ein zuletzt teilweise unterschätztes Potenzial hat. In Deutschland werden in den kommenden Jahren so viele SPNV-Leistungen im Wettbewerb vergeben wie noch nie. Großbritannien hat sein Franchise-Programm neu aufgelegt und auch nach der Vergabe des Thameslink-Vertrages ist der Bedarf aufgrund geplanter Elektrifizierungen groß. In Asien gewinnt der chinesische Markt an Bedeutung, da nach Jahren der Investitionen in Hochgeschwindigkeitsstrecken nun der konventionelle Eisenbahnverkehr in den Fokus gerät. Während der Markt für Elektrotriebwagen fast überall auf der Welt deutlich zulegt, erwartet SCI Verkehr im Dieseltriebwagenmarkt, insbesondere im Leitmarkt Europa, rückläufige Marktvolumina.

Auf das Geschäft rund um Elektro- und Dieseltriebwagen entfällt weltweit ein Marktvolumen von etwa 15 Mrd. Euro. Mit über einem Anteil von 80 % sind die Elektrotriebwagen das bedeutendere Geschäftsfeld. Die Märkte für Neufahrzeuge und After-Sales-Services halten sich in etwa die Waage. Weltweit werden knapp 32 000 Elektrotriebwagen und 13 700 Dieseltriebwagen eingesetzt. In Japan, Deutschland, Großbritannien und Frankreich werden die größten Flotten betrieben. Das Durchschnittsalter der Flotte liegt bei 19 Jahren, wobei es regional sehr große Unterschiede gibt. Weltweit ist die Substitution von lokbespannten Zügen mit Reisezugwagen durch moderne Triebwagen noch längst nicht überall vollzogen. Der Eisenbahnpersonenverkehr verzeichnet seit 2004 einen steilen Anstieg, der nur 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise kurz gedämpft wurde. In Folge steigender Verkehrsnachfrage einerseits und Infrastrukturerweiterungen andererseits wächst auch der Bedarf an Triebwagen. Notwendige Ersatzbeschaffungen aufgrund alter Flotten setzen vor allem in Afrika, Osteuropa, der GUS und Südamerika Impulse für Neubeschaffungen.

Der wichtigste Markt für Triebzüge ist Westeuropa mit einem Anteil von etwa 50 % am weltweiten Markt. Die großen Ländermärkte überstehen die Wirtschafts- und Eurokrise bisher unbeschadet und setzen die Impulse für das künftige Wachstum. In Deutschland steigt das Vergabevolumen für Schienenpersonenverkehrsleistungen bis 2017 auf ein Rekordhoch. Die Ausschreibung großer Netze in Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg sowie der S-Bahnsysteme in Hamburg und Berlin versprechen den Fahrzeugherstellern weitere Großaufträge. In Frankreich beginnen noch vor Ende 2013 die Auslieferungen des Régiolis und Régio2N, die SNCF bei Alstom bzw. Bombardier unter Rahmenverträgen über bis zu 1 800 Züge beschafft. Aufgrund der Neuauflage des Franchise-Programms und der Umsetzung geplanter Elektrifizierungen wird der Elektrotriebwagenmarkt auch in Großbritannien nach derzeit schwächeren Jahren wieder zulegen. In Südeuropa gehen die Beschaffungen hingegen aufgrund der wirtschaftlichen Probleme weiter zurück.


Der kleinere Markt für Dieseltriebzüge stagniert in den kommenden 5 Jahren, da die derzeit hohen Marktvolumina in Ost- und Westeuropa zurückgehen. Das schwache Verkehrswachstum auf Nebenstrecken und geplante Elektrifizierungen wirken dämpfend auf die Beschaffungen. Die weiteren Märkte wachsen – ausgehend von einem niedrigen Niveau – zum Teil jedoch deutlich. Haupttreiber sind der Ersatz alter Fahrzeuge sowie der Ausbau von Pendlernetzen. In Asien oder der GUS werden Neufahrzeuge künftig zudem aufgrund des Einsatzes ausländischer Komponenten zur Qualitätssteigerung deutlich teurer. Ein Trend zur Hybrid- und Batterietechnologie zeichnet sich bereits in Japan ab und wird mittel- bis langfristig weltweite Bedeutung erlangen.

Bedeutendste Hersteller sind Bombardier, Stadler, Alstom sowie die japanischen Hersteller. Zwar sind die meisten Hersteller weiterhin in ihren Heimatregionen sehr aktiv, die Auslieferungen in andere Regionen haben jedoch zugenommen. Ein Trend hierbei ist die Lokalisierung der Produktion. Siemens und Stadler errichten aktuell neue Werke in der GUS. Im After-Sales-Markt beobachtet SCI Verkehr eine deutliche Zunahme von Wartungsverträgen für die Hersteller.

Die Marktstudie „Dieseltriebwagen/Elektrotriebwagen – Weltweite Marktentwicklungen" ist ab Ende Juni 2013 in deutscher Sprache und ab Juli 2013 in englischer Sprache erhältlich bei der SCI Verkehr GmbH (www.sci.de).

Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH