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Datum: 06.09.2013 Uhrzeit: 09:38

DB Regio AG verteidigt Sauerland-Netz

Die zuständigen Gremien vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) und Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) haben beschlossen, dass im Sauerland-Netz die Verkehrsleistungen nach gewonnener Ausschreibung bei der DB verbleiben sollen, die das Netz bereits heute betreiben. Auch die Linie RB 43 (Dortmund - Dorsten), die heute von der Nordwestbahn betrieben wird, wird somit künftig wieder von der DB Regio AG betrieben. Die Bieter seien bereits über die Entscheidung informiert worden, teilte der für die europaweite Ausschreibung federführende NWL am 4. September 2013 mit.
Die drei Aufgabenträger hatten im Oktober 2012 die europaweite Ausschreibung mit Betriebsaufnahme im Dezember 2016 (bzw. bei der RB 43 bereits im Dezember 2015) und einer Vertragslaufzeit von 12 Jahren gemeinsam gestartet. Die Verkehrsleistung im Sauerland-Netz wurde dabei in zwei Lose aufgeteilt. Dabei umfassen die beiden Lose die folgenden Linien:
Los 1
RE 17, Hagen - Kassel-Wilhelmshöhe
RE 57, Dortmund - Winterberg/Brilon Stadt

Los 2
RB 52, Dortmund - Lüdenscheid
RB 53, Dortmund - Iserlohn
RB 54, Unna - Neuenrade
RB 43, Dortmund - Dorsten

Das Leistungsvolumen umfasst ca. 5,6 Mio. Zugkilometer jährlich.
Im Fahrplanangebot werden folgende Veränderungen eintreten:

In Schwerte wird der RE 17 zukünftig Anschluss an den RE 7 von/nach Münster haben. Hierdurch verkürzt sich die Reisezeit (über Hamm) aus dem HSK nach Münster um 53 Minuten.
Der Abendverkehr in den HSK wird aufgrund der Nachfrage neu sortiert. Zukünftig wird der RE 57 abends durchgängig und ohne Angebotslücke ab Dortmund direkt ins Sauerland verkehren. Nach 20 Uhr wird man dafür von Hagen kommend zukünftig per Umstieg in Schwerte (vom RE 7 in den RE 57) ins Sauerland gelangen können.
Der RE 17 verkehrt ab Dezember 2016 nur noch vier Mal täglich über Warburg hinaus nach Kassel-Wilhelmshöhe. Dafür wird in Warburg zukünftig ein Anschluss zum dann neu sieben Mal täglich über Hamm - Paderborn verkehrenden RE 11 nach Kassel Wilhelmshöhe eingerichtet. Damit wird die Anbindung des ICE-Bahnhofs in Kassel aus Westfalen nachfragegerecht neu (verstärkt über den Hellwegkorridor Hamm - Paderborn) sortiert.
Die RB 54 wird in Fröndenberg auf den Anschluss des RE 57 von/nach Dortmund ausgerichtet. Hierdurch wird sich die Reisezeit z. B. von Menden nach Dortmund um 22 Minuten verringern.
Noch nicht umgesetzt werden konnte die Verkürzung der Fahrzeiten der RB 53, Iserlohn - Dortmund, da der Umbau des Kreuzungsbahnhofs Kalthof noch aussteht.
Auf der Linie RB 43 wird abends von montags bis freitags eine zusätzliche Fahrt in beiden Richtungen angeboten.
Obwohl für die RB-Linien auch Gebrauchtfahrzeuge zugelassen waren, werden nun im kompletten Netz Neubaufahrzeuge zum Einsatz kommen. DB Regio wird hier zum ersten Mal bundesweit (20 zwei- sowie 16 dreiteilige) Dieseltriebwagen vom Typ LINK (II bzw. III) des polnischen Hersteller PESA zum Einsatz bringen. Die beschleunigungsstarken, 140 km/h schnellen und 43,73 m bzw. 57,13 m langen Fahrzeuge werden bis zu 120 bzw. 160 bequeme Sitzplätze haben. Um insbesondere auf dem RE 57 (Dortmund - Winterberg) der hohen Nachfrage nach Fahrradstellplätzen nachzukommen, weisen die neuen dreiteiligen Fahrzeuge 36 Fahrradstellplätze auf. Damit können in Doppeltraktion zukünftig in der Fahrradsaison 72 (heute max. 50) Fahrräder je Zug transportiert werden. Alle Fahrzeuge sind klimatisiert und werden an 76 cm hohen Bahnsteigen per Spaltüberbrückung einen stufen- und nahezu spaltlosen (max. 2 cm) Einstieg haben, für niedrigere Bahnsteige wird der Ein- und Ausstieg über ausfahrbare Stufen erleichtert. Alle Fahrzeuge werden Mehrzweckabteile, 2 Rollstuhlplätze sowie 1 behindertengerechte Toiletten haben und sind vollständig videoüberwacht. Erstmals im Sauerland werden nun auch die Fahrausweisautomaten und Entwerter mit an Bord sein. Im Innenraum wird es zukünftig an zahlreichen Plätzen Steckdosen geben und ein Fahrgastinformationssystem wird auf Bildschirmen über die nächsten Halte sowie die Anschlüsse (in Ist-Zeit) informieren.
Die Zugbegleitquote wird 30 Prozent bis 19 Uhr und 90 Prozent ab 19 Uhr betragen.
Um unterlegenen Bewerbern Gelegenheit zu geben, die Entscheidung nachzuvollziehen, ist laut Vergabeordnung eine 10-tägige Frist abzuwarten, bevor der Zuschlag rechtskräftig erteilt werden kann.

Quelle:/Fotos: Zweckverbandes Ruhr-Lippe