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Datum: 01.10.2013 Uhrzeit: 08:36

DB plant ab 2018 die Erneuerung von drei Tunneln im Mittelrheintal

Bank-, Bett- und Kammerecktunnel zwischen St. Goar und Oberwesel müssen erneuert werden • Aktuelle Sicherheitsstandards erfordern eingleisige Tunnelneubauten • DB untersucht verschiedene Varianten

Durch drei Tunnel führt die linksrheinische Zugfahrt gegenüber der Loreley von St. Goar nach Oberwesel: Bank-, Bett- und Kammerecktunnel. Um den über 150 Jahre alten Schienenverkehrsweg im Mittelrheintal zu erhalten, muss die Deutsche Bahn die alten Tunnelbauwerke umfassend erneuern.

Zusammen mit der notwendig werdenden Erneuerung müssen auch die aktuellen Sicherheitsstandards eingeführt werden. Die neuen Richtlinien verlangen eine deutliche Vergrößerung des Tunnelquerschnitts. Eine Aufweitung ist aber aus Gründen der vorhandenen Topographie nicht möglich. Dem entgegen steht auch der Denkmalschutz der historischen Tunnelportale. Daher untersucht die DB derzeit verschiedene Varianten, um die Strecke wie bisher zweigleisig betreiben zu können. Denkbare Varianten sind die eingleisige Erneuerung der bestehenden Tunnel und der Neubau einer weiteren Tunnelröhre. Eine andere Variante könnte aus dem Neubau zweier eingleisiger Tunnelröhren und der Stilllegung der bestehenden Eisenbahnlinie im Bereich der alten Tunnel bestehen.

Das Mittelrheintal zeichnet sich durch seine enge Talsituation und die spezifischen geologischen Verhältnisse am Berghang aus. Die bestehenden Tunnel bzw. die geplanten Tunnelvarianten liegen im Kernbereich des UNESCO-Welterbes, Teilflächen auch im Bereich von Landschafts- und Natura 2000-Gebieten. Neben der Finanzierbarkeit muss auch die Lärmbelastung durch die vorhandene Infrastruktur im Rahmen der Variantenuntersuchung berücksichtigt werden. Weitere Punkte sind die touristische Nutzung des Gebietes sowie die betrieblichen Anforderungen, Baustellenlogistik und Rettungskonzepte.

„Die Erneuerung von Bank-, Bett- und Kammerecktunnel ist eng mit den besonderen Interessen der Menschen und der Natur im Mittelrheintal verknüpft“, erklärt Jürgen Gunnemann, Projektleiter bei der DB ProjektBau. Um die Region bereits in die Vorplanung miteinzubeziehen und die Anregungen und Hinweise der Menschen vor Ort frühzeitig in den Planungen berücksichtigen zu können, gründet die DB einen projektbegleitenden Arbeitskreis aus lokalen und regionalen Interessensvertretern. In diesem Arbeitskreis wird die DB kontinuierlich über den Fortgang der Planungen informieren und die unterschiedlichen Varianten zur Diskussion stellen. Ziel soll sein, dass die am Ende favorisierte Lösung von den Betroffenen akzeptiert wird.

Die aktuelle Vorplanungsphase, in der unter anderem Kartierungsarbeiten und Probebohrungen durchgeführt werden, ist der früheste Teil des mehrjährigen Planungsprozesses. Mit einem Baubeginn kann frühestens ab 2018 gerechnet werden.

Quelle:/Fotos: DB Mobility Logistics AG