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Datum: 19.12.2013 Uhrzeit: 08:20

SCI Global Rail Index 4/2013

Geschäftslage der Bahnbranche hat sich nach schlechtem Start in 2013 erholt – verhalten positive Aussicht fürs kommende Jahr.



Der SCI Rail Business Index fasst die Bewertung befragter Topmanager der weltweiten Bahnbrache zur aktuellen und erwarteten Geschäftslage zusammen. Das Jahr 2013 war zwar noch bestimmt von Unsicherheiten aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise, zum Jahresende steigt die Stimmung in der Bahnbranche aber nochmals an. Nicht nur die derzeitige Geschäftslage wird von den befragten Managern zum dritten Mal in Folge besser als im Vorquartal bewertet, auch der Ausblick auf das Jahr 2014 fällt verhalten positiv aus. Deutschland als wichtigstes Land in Europa will mehr in seine Infrastruktur investieren, die südeuropäischen Länder hoffen auf ein Ende der Krise. Dennoch bereitet vor allem die schleppende Nachfrage den Unternehmen Sorge: Seit mittlerweile einem Jahr verzeichnet die Mehrheit der Befragten eine gesunkene Nachfrage.



Im letzten Quartal 2013 bewerten die befragten Topmanager ihre derzeitige Geschäftslage zum dritten Mal in Folge besser als im Vorquartal. Damit ist erstmals wieder ein Aufwärtstrend in der Branche zu spüren. Einen großen Auftrag konnte sich beispielsweise das von Alstom geführte Konsortium Gibela mit der Unterzeichnung eines Vertrages über 600 Elektrotriebwagen an die Passenger Rail Agency of South Africa sichern.
Knapp 40% der befragten Manager bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut. Nach einem sehr verhaltenen Start ins Jahr 2013 werden damit erstmals wieder ähnlich gute Werte erreicht wie 2012 – vom letzten Hoch Mitte 2011 sind diese jedoch noch weit entfernt. Für das kommende Jahr bleibt abzuwarten, inwieweit der Aufwärtstrend anhält.



Ihren aktuellen Auftragsbestand sehen im Saldo knapp 20% der befragten Unternehmen positiv. Damit pendelt sich dieser Indikator zum Jahresende auf einen stabilen Wert ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Unternehmen mit kleinem Auftragsbestand deutlich zurückgegangen.
Mit Blick auf die Bewertung der Nachfrageentwicklung in 2013 spielt der gute Auftragsbestand eine große Rolle: Seit mittlerweile einem Jahr gibt die Mehrheit der befragten Unternehmen eine gesunkene Nachfrage an. Im letzten Quartal 2013 sehen noch knapp 25% der Unternehmen eine gesunkene Nachfrage – seit Beginn des Jahres ist dieser Anteil jedoch stetig gesunken. Die gut gefüllten Auftragsbücher sichern vielen Unternehmen damit aber weiterhin ihre Auslastung.



Der Ausblick auf das erste Halbjahr 2014 fällt verhalten positiv aus. 25% der befragten Manager sehen eine günstigere Geschäftsentwicklung, etwa 65% erwarten keine großen Impulse. Positiv fällt auf, dass sich seit Ende 2012 der Anteil der Befragten mit negativen Erwartungen halbiert hat.
Deutschland als wichtigster Markt in Europa wird voraussichtlich seine Ausgaben in die Infrastruktur erhöhen. Aber auch das krisengeplagte Südeuropa gibt Grund zur Hoffnung. In Spanien wird der Ausbau der HGV-Strecken weiter stark gefördert, ein Großteil des 8,5 Mrd. Euro umfassenden Etats soll in angefangene und neue HGV-Projekte fließen. Weitere Impulse für Fahrzeughersteller und Zulieferer kommen aus China – gerade erst sind im größten Markt für HGV-Züge 260 Triebwagen ausgeschrieben worden.
Die insgesamt positiven Signale wirken sich auch auf die Beschäftigung aus. Knapp ein Viertel der befragten Unternehmen erwartet im kommenden Jahr steigende Beschäftigung – nur wenige wollen Mitarbeiter reduzieren.
Strategische Ziele für 2014



SCI Verkehr befragte die Unternehmen auch nach ihren strategischen Zielen für das kommende Jahr. Die Standortoptimierung wird von 40% der Unternehmen als wichtigstes Ziel gesehen. Die regionale Ausweitung des Geschäfts sowie die Erweiterung des Produktportfolios sind ebenfalls für viele Unternehmen bedeutend. Angesichts der eher verhaltenen Entwicklung der Bahnbranche in 2013 denken knapp 40% der befragten Manager über Geschäfte außerhalb der eigenen Branche nach.

Der SCI Global Rail Index basiert auf ca. 100 Meldungen von repräsentativen Unternehmen aus der weltweiten Bahnbranche. Die Unternehmen werden regelmäßig gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.

Den SCI Global Rail Index, sowie das Archiv mit den vergangenen Ausgaben, finden Sie auch auf www.sci.de.

Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH