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Datum: 06.02.2014 Uhrzeit: 08:54

Europäischer Schienengüterverkehr zeigt keine Erholung

Sinkende Verkehrsleistung durch schwache Konjunktur und Verluste im intermodalen Wettbewerb – Betreiber verharren in der Verlustzone – Prozessoptimierung und Allianzen zwingend

SCI Verkehr analysiert in der aktuell erschienenen Studie „SCHIENENGÜTERVERKEHRSMARKT EUROPA 2014“ die weiterhin schwache Situation des europäischen Schienengüterverkehrs. Trotz hoher Erwartungen hat der europäische Schienengüterverkehr das Jahr 2013 wieder mit einem Minus an Verkehrsleistung und Ergebnis abgeschlossen. Die vielfältigen Restrukturierungsprogramme der Verkehrsunternehmen im Schienengüterverkehr konnten bisher noch keine signifikante Trendwende hin zu mehr Verkehrsleistung und Ergebnis erzielen. Die Ursachen hierfür liegen teilweise außerhalb des Einflussbereichs der Unternehmen selbst: Die konjunkturelle Abkühlung innerhalb Europas einerseits und der harte intermodale Wettbewerb mit oftmals ruinös agierenden Straßenverkehrsunternehmen andererseits sind wesentliche externe Störgrößen, die der politischen Rahmensetzung bedürfen. Allerdings sieht SCI Verkehr auch Einflussgrößen, die Europas Güterbahnen selbst gestalten können. Hierzu gehört vor allem die grundsätzliche Modernisierung der internen Abläufe, Strukturen und Prozesse, aber auch die Größenoptimierung durch Unternehmenszusammenschlüsse und Allianzen. Hier liegen erhebliche Effizienzpotenziale brach, mit deren Erschließung eine Rückkehr in die Profitabilität gelingen kann.

Die Verkehrsleistung der Bahnen ist im Jahr 2013 weiter schrumpft. Zwar wurden in den Jahren 2010 und 2011 die Aufholeffekte nach der weltweiten Wirtschaftskrise beobachtet, jedoch konnten in den meisten Ländern das Vorkrisenniveau nicht annähernd wieder erreicht werden. Einige Güterbahnen schrumpften in ihrer Verkehrsleistung so stark, dass der Peak-Level von 2007 langfristig nicht erreicht werden wird.


Das Marktvolumen für Schienengüterverkehr betrug im Jahr 2012 ca. 17 Mrd. Euro. Dieser Wert liegt mit minus 5% unter dem Niveau des Vorjahres und wird im 2013 nicht übertroffen sein. Weit entfernt ist man derzeit von dem ambitionierten Ziel der Politik wie der Unternehmen, den Transport per Schiene deutlich zu erhöhen: Modal Split Anteil der Eisenbahn sinkt seit 2000 im Trend weiter. SCI Verkehr rechnet langfristig mit einer Wiederbelebung des Güterverkehrs auf der Schiene mit einem CAGR von ca. 1,3% p.a. bis 2020.


Zwar sind einige Restrukturierungsprogramme bei den Betreibern auf den Weg gebracht, jedoch wurde die erhoffte Profitabilität noch nicht erreicht. Eisenbahnoperateure müssen sich sowohl auf eine hohe Volatilität einstellen als auch Stabilität bei erfolgreichen Geschäften sichern. Business Modelle der Betreiber befinden sich im Aufbau: Ländermärkte, Industrie-Segmente, Produktions- und Assets Strukturen müssen exakt analysiert und neu zugeschnitten werden.
Die westeuropäischen Güterbahnen wie z.B. Fret SNCF und Trenitalia Cargo haben zwar Fortschritte erzielt, können jedoch das negative Ergebnis noch nicht ins Positive drehen. Bei den osteuropäischen Bahnen (CFR Marfa, HZ Cargo, BDz Cargo) sind die angestrebten Privatisierungsprozesse gescheitert. Eine Ausnahme davon bildet PKP Cargo, die in den letzten Jahren positiven Ergebnissen verzeichnet hat und vor kurzem erfolgreich die Aktien an der Warschauer Börse platzieren konnte.


SCI Verkehr identifiziert in der neuen Studie die entscheidenden Trends im derzeit sehr volatilen europäischen Schienengüterverkehrsmarkt. Es wird sowohl der gesamteuropäischer Eisenbahntransportmarkt betrachtet als auch die 16 größten Ländern einzeln in Details dargestellt. Mehr als 30 Betreiber Fact-Sheets bilden eine Grundlage zu einem umfangreichen Benchmark der Bahnoperateure.
Die Marktstudie „Schienengüterverkehrsmarkt Europa 2014“ ist ab Februar 2014 englischer Sprache erhältlich bei der SCI Verkehr GmbH (www.sci.de).


Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH