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Datum: 10.02.2014 Uhrzeit: 08:54

Joe Biden gibt Startschuss: Erste Siemens-Lok für Amtrak im Fahrgastbetrieb

Erste von 70 Lokomotiven für Amtrak ab morgen im Passagierbetrieb
US-Vizepräsident Joe Biden betont in seiner Rede Bedeutung des Schienenverkehrs für Infrastruktur
Fertigung im Siemens-Werk Sacramento

Im Beisein des amerikanischen Vizepräsidenten Joe Biden sowie des US-Verkehrsministers Anthony Foxx nahm am 06. Februar 2014 in Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) die erste elektrische Lokomotive von Siemens für den staatlichen Bahnbetreiber Amtrak den Betrieb auf. Der Start des offiziellen Passagierbetriebs beginnt am morgigen Freitag, den 7. Februar.

Im Oktober 2010 hatte Amtrak insgesamt 70 Elektro-Lokomotiven im Wert von 338 Millionen Euro (466 Millionen US-Dollar) bei Siemens bestellt. Für Siemens bedeutete diese Order den Einstieg in den wichtigen amerikanischen Lokomotiven-Markt. Die Amtrak-Loks werden im Siemens-Werk in Sacramento (Kalifornien) gebaut, das für diesen Großauftrag mit Millionenaufwand ausgebaut wurde. Trotz der europäischen Wurzeln ist die Lok ein durch und durch amerikanisches Produkt, mit Komponenten aus anderen Siemens-Werken in den USA, sowie von rund 70 Zulieferern in den USA.

Der Ausbau des Schienenverkehrs spielt im Rahmen der Infrastrukturentwicklung in den USA eine große Rolle. Nachholbedarf besteht vor allem bei schnellen Fernzügen. Hier sollen die neuen Amtrak-Lokomotiven von Siemens einen wesentlichen Beitrag im frequentierten Nordost-Korridor zwischen Washington, New York und Boston leisten. Im Betrieb mit bis zu 18 Wagen pro Zug können die neuen Sprinter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h fahren.

Im Geschäftsjahr 2013 erreichte Amtrak bei den Fahrgastzahlen einen neuen Allzeit-Rekord und beförderte 31,6 Millionen Passagiere. Amtrak betreibt täglich über 300 Intercity-Züge auf einem Streckennetz von knapp 34.000 Kilometern und bedient 500 Städte in Nordamerika.

Die "Amtrak Cities Sprinter" basieren auf den in Europa entwickelten Siemens-Lokomotiven Eurosprinter und Vectron. Technisch sind die Lokomotiven echte Amerikaner: Sie sind für die drei in Nordamerika üblichen Fahrdraht-Spannungen von 25 kV, 12,5 kV und 12 kV ausgerüstet und erreichen eine Leistung von bis zu 6,4 MW. Das ist wesentlich mehr als die Leistung der älteren Lok-Generationen. Die Bremsenergie wird zurück in den Fahrdraht gespeist und damit die Energieeffizienz im Betriebsalltag deutlich erhöht. Sind alle Lokomotiven im Einsatz, beläuft sich die mögliche Einspeisung in das Stromnetz auf drei Milliarden Kilowattstunden – dies entspricht bei angenommenen 10 US-Cent pro Kilowattstunde einem Wert von 300 Millionen US-Dollar.

Das technische Lok-Design mit einem einfachen und gut zugänglichen Aufbau der Komponenten verspricht zudem eine schnelle, kostengünstige Wartung. Insgesamt geht Amtrak von Einsparungen bei den Betriebskosten von einigen hundert Millionen US-Dollar über den Lebenszyklus der Flotte aus.

Quelle:/Fotos: Siemens