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Datum: 10.03.2014 Uhrzeit: 09:56

Ausbau Hanau–Würzburg: Auftakt der Bauarbeiten am Tunnel Falkenberg

Mit einer symbolischen Sprengung startete die Deutsche Bahn am 6. März 2014 die Bauarbeiten am gut zweieinhalb Kilometer langen Falkenbergtunnel. Der neue Tunnel, der aus zwei Röhren besteht, ist Teil der Strecke Hanau–Aschaffenburg–Würzburg und soll ab 2017 den Schwarzkopftunnel ersetzen.

Den offiziellen Auftakt der Bauarbeiten begangen Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, die Tunnelpatin Gerswid Herrmann, Manfred Kicherer, Geschäftsführer der Alfred Kunz Untertagebau GmbH, und Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern.

Minister Herrmann freute sich über den Beginn der Bauarbeiten und sagte: „Das Bahnland Bayern wird stark von der Neutrassierung der Strecke profitieren, und zwar durch spürbare Zeit- und Qualitätsvorteile für die Fahrgäste und die Güterverkehrswirtschaft.“

Klaus-Dieter Josel ergänzte: „Die Strecke von Hanau über Aschaffenburg nach Würzburg ist eine wichtige Verbindung sowohl für den Nah- wie für den Fernverkehr. Durch den Bau des Falkenbergtunnels sowie drei weiterer Tunnel schaffen wir zudem eine Entlastung für die Anwohner in der Region, die in Zukunft weniger Schienenlärm ausgesetzt sind.“

Falkenbergtunnel

Der Tunnel Falkenberg ist das größte Bauwerk dieses Gesamtprojekts. Er besteht aus zwei eingleisigen Röhren, die im Abstand von 500 Metern durch insgesamt fünf Querstollen miteinander verbunden sind. Die nördliche Röhre (Würzburg–Aschaffenburg) hat eine Länge von 2.623 Metern, die in Gegenrichtung verlaufende südliche Röhre ist 2.619 Meter lang. Der Querschnitt der Tunnelröhren beträgt je rund 48 Quadratmeter. Der Tunnel Falkenberg wird südlich der heutigen Bestandsstrecke und des Schwarzkopftunnels gebaut, in etwa parallel zu der bestehenden Hochspannungsleitung. Der Tunnel wird in bergmännischer Bauweise vorangetrieben und voraussichtlich 2016 fertiggestellt.

Umfahrungsspange Schwarzkopftunnel

Trotz mehrfacher Sanierung ist der Instandhaltungsaufwand für den rund 160 Jahre alten Schwarzkopftunnel sehr hoch. Zudem erfordert die starke Trassenneigung in diesem Bereich, dass schwere Güterzüge durch eine Lok nachgeschoben werden müssen. Weiterhin macht die zulässige Höchstgeschwindigkeit von lediglich 70 Kilometern pro Stunde den Tunnel zu einem Nadelöhr im derzeitigen Verkehrsnetz. Aus diesen Gründen hat sich die Deutsche Bahn für den Bau einer zweigleisigen Umfahrung des Schwarzkopftunnels entschieden. Der neue Streckenabschnitt ist rund acht Kilometer lang und weicht maximal 500 Meter von der vorhandenen Strecke ab. Die überwiegende Tunnellage – insgesamt entstehen drei Tunnelbauwerke in bergmännischer sowie einer in offener Bauweise – ermöglicht eine flache Trassierung und die Erhöhung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit auf 150 Kilometer pro Stunde.

Die Tunnellage mindert zudem die Schallimmissionen entlang der Strecke erheblich und entlastet die Bevölkerung in Heigenbrücken, Hain und Laufach vom Schienenlärm. In Heigenbrücken entfällt der innerörtliche Schienenverkehr künftig komplett, als Ersatz für den heutigen Bahnhof wird am östlichen Ortsrand ein neuer Haltepunkt gebaut.

Das Gesamtprojekt

Die Ausbaustrecke Hanau–Nantenbach ist Teil der rund 112 Kilometer langen Main-Spessart-Bahn zwischen Hanau und Würzburg. Mit über 200 Zügen täglich zählt diese zu den am stärksten frequentierten Trassen im Netz der Deutschen Bahn. Sie verbindet die Wirtschaftszentren des Rhein-Main-Gebietes mit Würzburg und der Region Franken. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für den Personen- und den Güterfernverkehr ist die Ausbaumaßnahme im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) aufgeführt. Das Projekt ist in insgesamt sechs Planfeststellungsabschnitte (PFA) unterteilt. Die Umfahrungsspange Schwarzkopftunnel (PFA 3) zwischen Laufach und Heigenbrücken bildet die Kernmaßnahme der Ausbaustrecke Hanau–Nantenbach.

Quelle:/Fotos: Deutsche Bahn AG