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Datum: 19.09.2014 Uhrzeit: 08:20

SCI Global Rail Index 3/2014

Nachfrage nach Produkten der Bahnbranche spürbar eingebrochen – Gibt die InnoTrans 2014 neue Impulse?

Die Stimmung führender Unternehmen der weltweiten Bahnbranche, welche durch den SCI Global Rail Index erfasst wird, ist zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2014 erstmals seit einem Jahr leicht getrübt. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage sowie die Aussicht auf das kommende Halbjahr werden insgesamt zurückhaltender beurteilt als noch vor einem Quartal. Besonders stark ist die Nachfrage nach Produkten und Leistungen, ein wichtiger Indikator der Branchenentwicklung, eingebrochen. Neben der schwachen Wirtschaftslage in Europa trüben vor allem die Sanktionen gegen Russland in Folge der Ukrainekrise die Stimmung der westlichen Bahnindustrie. Geschäfte im wichtigen russischen Bahnmarkt drohen künftig an die Konkurrenz in Asien verloren zu gehen.





Der seit Anfang 2013 andauernde Aufwärtstrend der aktuellen Geschäftslage wird im dritten Quartal 2014 vorerst gestoppt. Zwar beurteilt immer noch ein hoher Anteil der befragten Top-Manager die aktuelle Geschäftslage positiv, im Vergleich zum Vorquartal zeigt sich jedoch erstmals ein leichter Rückgang um 5 Prozentpunkte. Hierfür ist vor allem die Entwicklung in den letzten 3 Monaten verantwortlich. Nur noch eine knappe Mehrheit der Befragten gibt an, dass sich ihre Geschäftslage in diesem Zeitraum verbessert hat. Inwieweit die Bahnbranche vor anbrechenden schwierigen Zeiten steht, werden erst die kommenden Befragungen des SCI Railindex zeigen. Die krisenhaften Entwicklungen in Russland oder im Nahen Osten verunsichern die Branche jedoch.



Die Nachfrage nach Produkten und Leistungen ist ein wichtiger Indikator für die Lage der Bahnbranche. Der zwischenzeitliche Höhenflug durch zahlreiche wichtige Neuaufträge Anfang 2014 wird in der aktuellen Befragung jäh gestoppt. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 geben nur noch halb so viele Top-Manager eine gestiegene Nachfrage an. Ein Viertel aller Befragten berichtet hingegen von rückläufigen Auftragseingängen. SCI Verkehr sieht vor allem die derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheiten als Grund für den Bestellrückgang. Auch in der Beurteilung des aktuellen Auftragsbestandes werden die Spitzenwerte der ersten beiden Quartale 2014 nicht mehr erreicht.



Trotz des spürbaren Rückganges des wichtigen Indikators Nachfrageentwicklung hat sich die Beurteilung der künftigen Geschäftsentwicklung nur gering getrübt. Im Saldo sehen noch etwa 35% der befragten Manager eine günstigere Geschäftsentwicklung. Kaum ein Befragter fürchtet eine schlechtere Entwicklung seiner Geschäfte. Die Unternehmen setzen ihre Hoffnung auf die Ende September anstehende führende Bahnmesse InnoTrans in Berlin. Beim „Get-together“ der weltweiten Bahnbranche erhoffen sie sich neue Geschäftskontakte und Aufträge, welche die Bücher wieder füllen. Erst die kommenden Quartale werden zeigen, inwieweit diese Hoffnung begründet ist.



SCI Verkehr hat die Top-Manager zudem nach Einflussfaktoren der Geschäftsentwicklung der vergangenen 12 Monate befragt. Ein positiver Einfluss wird von der Mehrheit der Unternehmen in der Nachfrage und den niedrigen Zinsraten gesehen. Die Nachfragesituation wurde in den vergangenen Befragungen stets positiv beurteilt, ist jedoch im dritten Quartal 2014 eingebrochen. Die Zinsen waren im vergangenen Jahr auf sehr niedrigem Niveau und erleichtern den Unternehmen die Finanzierung von Investitionen. Negativ auf die Geschäftsentwicklung wirkten sich die Preisentwicklung, die Wechselkurse sowie behördliche Einschränkungen aus. Die Unternehmen spüren zunehmend den Preisdruck durch steigenden Wettbewerb. Behördliche Beschränkungen, insbesondere komplexe Zulassungsverfahren, führen zu hohem Aufwand der Bahnindustrie und drücken die Margen.

Legende: Der SCI Global Rail Index basiert auf ca. 100 Meldungen von repräsentativen Unternehmen aus der weltweiten Bahnbranche. Die Unternehmen werden regelmäßig gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.

Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH