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Datum: 17.12.2014 Uhrzeit: 09:24

SCI Global Rail Index 4/2014

Geschäftsklima der internationalen Bahnbranche mit signifikanter Abwärtsentwicklung und rückläufige Auftragsbestände

Die Stimmung führender Unternehmen der weltweiten Bahnbranche, welche durch den SCI Global Rail Index erfasst wird, ist im vierten Quartal des Jahres 2014 erneut gesunken. Die Aussicht auf das nächste halbe Jahr wird zwar überwiegend positiv beurteilt, jedoch ist die Anzahl der pessimistischen Zukunftserwartungen seit dem letzten Quartal erheblich angestiegen. Ein Großteil der befragten Manager erwartet in den nächsten sechs Monaten zudem eine Stagnation bei den Beschäftigtenzahlen. Die Auswirkungen der Konflikte im Nahen Osten sowie die Sanktionen gegen Russland angesichts der Ukraine-Krise tragen neben der schwächelnden Konjunktur in Europa zu einer Verunsicherung in der Bahnindustrie bei.



Die im letzten Quartal einsetzende Abwärtsentwicklung der aktuellen Geschäftslage dauert auch im vierten Quartal weiter an. Mit etwas mehr als zwei Fünfteln schätzt die überwiegende Mehrheit der befragten Manager ihre derzeitige Geschäftslage als gut ein. Allerdings steigt die Zahl der Unternehmen, die ihre Geschäftslage als unbefriedigend betrachten, auf 12 % an. Diese pessimistischere Einschätzung wird insbesondere durch die Entwicklung in den letzten drei Monaten hervorgerufen. Den Angaben der Befragten zufolge bekunden mehr als die Hälfte der Unternehmen in diesem Zeitraum eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Der Saldo von Bahnunternehmen mit verbesserter und verschlechterter Geschäftslage weist damit erstmals seit dem zweiten Quartal des Jahres 2013 einen negativen Wert auf. Ob sich diese negative Entwicklung zu einem andauernden Abwärtstrend ausweitet, lässt sich erst nach den Befragungen für die kommenden Quartale eindeutig beurteilen.


Die Beurteilung des aktuellen Auftragsbestands weist in den letzten zwei Quartalen ebenfalls eine deutliche Abwärtsentwicklung auf. Nur ungefähr ein Viertel der Manager schätzt den aktuellen Auftragsbestand als verhältnismäßig groß ein, wohingegen fast ein Fünftel der Unternehmen den gegenwärtigen Bestand als zu klein erachtet. Die anhaltenden geopolitischen Konflikte und die schwächelnde Wirtschaft in Teilen der Welt schlagen sich sichtbar auf die Auftragsbestände aus. Der derzeitige Auftragsbestand ist ein wichtiger Indikator für die zukünftige Entwicklung der Geschäftslage der internationalen Bahnunternehmen. Die uneinheitlichen Beurteilungen der aktuellen Auftragslage spiegeln die allgemeine Verunsicherung in der Branche wider und lassen daher keine klare Aussage über die zukünftige Entwicklung zu.


Der Ausblick der befragten Unternehmen auf das kommende halbe Jahr hat sich insbesondere im Vergleich zum vorherigen Quartal deutlich verschlechtert. Genau ein Fünftel der Beteiligten rechnet mit einer positiven Geschäftsentwicklung, wohingegen 12 % eine ungünstigere Geschäftsentwicklung erwarten. Seit dem letzten Quartal ist der Anteil der negativen Zukunftserwartungen um zehn Prozentpunkte angestiegen. Mehr als zwei Drittel der Befragten gehen jedoch von einer unveränderten Geschäftslage aus.
SCI Verkehr hat die Top-Manager zudem über die Bewertung ihrer Teilnahme an der führenden Bahnmesse InnoTrans in Berlin befragt. Die ausgesprochen positive Resonanz der Bahnunternehmen kann als Zeichen für eine optimistischere Einschätzung über die nähere Zukunft gedeutet werden.


Trotz der allgemeinen Verunsicherung in der Bahnbranche weist die Beschäftigungssituation ein nahezu gleichbleibendes Niveau auf. Die uneinheitlichen Einschätzungen der befragten Manager lassen keinen sichtbaren Trend in Bezug auf die Entwicklung der Beschäftigtenzahl erkennen. Der Anteil der Unternehmen mit steigender Zahl der Beschäftigten ist im vierten Quartal mit 27 % fast identisch zum Anteil der Unternehmen mit sinkender Beschäftigtenzahl (26 %). Im Ausblick auf das nächste halbe Jahr erwartet die Mehrzahl der Befragten, dass mit einem leichten Personalabbau zu rechnen ist.
Legende: Der SCI Global Rail Index basiert auf ca. 100 Meldungen von repräsentativen Unternehmen aus der weltweiten Bahnbranche. Die Unternehmen werden regelmäßig gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.

Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH