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Datum: 09.03.2015 Uhrzeit: 10:00

SCI Global Rail Index 1/2015

Internationale Bahnbranche verspürt kurzfristige Erholung - die Aussichten auf 2015 sind aber getrübt

Die Stimmung führender Unternehmen der weltweiten Bahnbranche, welche durch den SCI Global Rail Index erfasst wird, hat sich zu Beginn des Jahres 2015 leicht verbessert. Dies liegt vor allem an der gestiegenen Zufriedenheit mit der derzeitigen Geschäftslage und einer Stabilisierung der Nachfrage. Mehrere große Aufträge wie die vorläufige Vergabe von 82 Doppelstocktriebzügen für den Rhein-Ruhr-Express an Siemens, 37 Alstomfahrzeuge für die Verkehrsbetriebe Paris und 156 Metrowagen von CNR Changchun für die Stadt Lanzhou heben die Stimmung zu Jahresbeginn. Ob sich dieser Optimismus fortsetzt ist allerdings fraglich. Die Aussichten auf das kommende Halbjahr sind deutlich getrübt. Die internationale Bahnbranche erwartet 2015 ein schwieriges Jahr.




Die aktuelle Geschäftslage wird als etwas besser eingeschätzt als im vorherigen Quartal. Auffallend gut ist, dass nur 6% der Unternehmen ihre Geschäftslage als unbefriedigend ansehen. Grund sind gute Abschlüsse zu Jahresbeginn wie zum Beispiel Siemens Zuglieferungen für den Rhein-Ruhr-Express und eine stabile Auftragslage in China. Insgesamt entwickeln sich die wichtigen europäischen Märkte stark, dank Infrastrukturoffensiven und Fahrzeugbestellungen. Auch der US-Markt entwickelt sich gut. Einzig Russland leidet unter der schwächelnden Wirtschaft und dem Ukraine-Konflikt.



Die Nachfrage nach Produkten und Leistungen hat sich leicht verbessert, verbleibt aber auf niedrigem Niveau. Auch der aktuelle Auftragsbestand hat sich entsprechend leicht verbessert. Dabei halbierte sich die Anzahl an Unternehmen, die ihre Auftragslage als zu niedrig einschätzen. Allerdings unterscheidet sich die Lage je nach Region deutlich. Die geopolitischen Konflikte in Nahost und Osteuropa führen zu einer geringeren Nachfrage und Unsicherheit über die künftige Entwicklung.



Die Aussicht auf das erste Halbjahr 2015 ist getrübt. Die Zukunftserwartungen sind so niedrig wie seit 1,5 Jahren nicht mehr. Die Gesamtbranchenaussicht bleibt schwach positiv. Der gestiegene Anteil an ungünstigen Bewertungen durch die befragten Topmanager basiert auf verschiedenen Verunsicherungen an Markt: Der Merger von CNR und CSR in China lähmt den wichtigsten Einzelmarkt, die Signale des europäischen Marktes sind uneinheitlich und ein Ende der Wirtschaftskrise in Russland ist nicht absehbar. Die differenzierte Marktentwicklung zeigt sich auch am geschätzten Personalbedarf der nächsten 6 Monate: 22% der Unternehmen wollen mehr Mitarbeiter einstellen, wohingegen 25% ihre Mitarbeiteranzahl reduzieren möchten. Immerhin 72% der Unternehmen erwarten eine stabile Preisentwicklung in den nächsten 6 Monaten.



Das Investitionsniveau steigt nur leicht im Vergleich zum Vorjahr. Selbst niedrigste Zinsen setzen nur einen geringen Anreiz. Entsprechend sehen die wenigsten Unternehmen nachhaltig steigende Investitionen im vergangenen Jahr, während die Anzahl der Unternehmen, die geringere Investitionen als im Vorjahr tätigen, so groß ist wie in den letzten 5 Jahren nicht mehr.

Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH