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Datum: 27.03.2015 Uhrzeit: 09:20

SCI: Neue Studie zum deutschen Bahnmarkt

Die Türe für Wettbewerber stand noch nie so weit offen im deutschen Bahnmarkt – trotz Kostendruck steigt auch der Innovationsbedarf

Wettbewerb belebt nicht nur das Geschäft, er öffnet auch für Neues. Das ist zurzeit auf allen Ebenen des Bahnmarkts spürbar – sowohl bei den Ausschreibungen für Verkehrsleistungen als auch bei Zügen und Infrastruktur. Betreiber, Hersteller, Dienstleister und Behörden zeigen wachsendes Interesse an kostengünstigen Lösungen. Anhaltende Unzufriedenheit mit bestehenden Lieferanten oder Dienstleistern und knappe Finanzressourcen eröffnen externen Markteinsteigern bessere Eintrittschancen denn je. Gleichzeitig erwarten die Kunden innovativere Lösungen und heben ihre Anforderungen an umweltfreundliche, energieverbrauchs- und lärmarme Produkte. Eine besondere Rolle kommt in den kommenden Jahren der durchgängigen Digitalisierung des gesamten Bahnsektors zu. Dies sind die zentralen Ergebnisse der neuen Marktstudie „Der deutsche Bahnmarkt – Fakten, Akteure, Zahlen, Trends“ der SCI Verkehr GmbH.

Deutschland hat traditionell einen der am weitesten liberalisierten Bahnmärkte in Europa. Die Verkehrsleistungen erwirtschaften etwa 21,7 Mrd. Euro Umsatz, das aktuelle Marktvolumen für Produkte und Dienstleistungen erreicht knapp 10,6 Mrd. Euro und wird in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich um 3,6 % pro Jahr ansteigen.



In den vergangenen fünf Jahren öffneten die Liberalisierung des Fernbusverkehrs und die Stärkung wettbewerblicher Verfahren im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) den Markt noch weiter. Die daraufhin eingetretene Vergabewelle für SPNV-Verkehrsleistungen hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, der fulminant gewachsene Fernbusmarkt steht vor einer ersten Konsolidierung.
Knappe Finanzmittel und zugleich steigende Ansprüche der Kunden und der Gesellschaft an Zuverlässigkeit, Komfort und Umweltschutz bilden eine ständige Herausforderung. Die Produkte und Dienstleistungen konnten zuletzt nicht immer mithalten – zum Missfallen der Bahnen, ihrer Auftraggeber und der Endkunden. Wo neue Wege gegangen wurden, haben sie das Gesicht des deutschen Bahnmarktes bereits deutlich verändert, angefangen bei völlig neu entwickelten Produkten (z.B. für den Schutz vor Lärm und Erschütterungen im Gleis) über einheitliche E-Ticketing-Lösungen bis hin zur fortschreitenden Verzahnung von Personenfern- und -nahverkehr.
Da auch in elektrifizierten Netzen immer mehr Triebwagen lokbespannte Züge ersetzen, boomt der Markt für Elektrotriebwagen. Im Güterverkehr bestimmen der beständig wachsende Containertransport und die Umrüstung auf neue Bremssysteme die Investitionen. Eines der wichtigsten Innovationsfelder ist die Digitalisierung der Transportkette sowie die Versorgung der Kunden mit leistungsfähigen IT-Angeboten. „Fahrgäste und gewerbliche Versender wollen durchgehend gut informiert sein – nicht nur bis zum Bahnsteig oder zur Laderampe“, so Maria Leenen, geschäftsführende Gesellschafterin der SCI Verkehr GmbH. „Dieses Feld ist auch attraktiv für Zulieferer, die bisher nicht im Bahngeschäft unterwegs waren.“
Wichtige ungeklärte Marktgrundlagen wie die Bereitstellung öffentlicher Finanzmittel im Personen- und der intermodalen Chancengleichheit im Güterverkehr erhöhen den Druck auf kostengünstige und innovative Problemlösungen weiter. „Dieses Klima gibt neuen Akteuren besonders gute Chancen, Marktsegmente für sich zu erschließen“, stellt Leenen fest.

Die Marktstudie „Der deutsche Bahnmarkt – Fakten, Akteure, Zahlen, Trends“ ist ab sofort in deutscher und ab April 2015 in englischer Sprache bei der SCI Verkehr GmbH (www.sci.de) erhältlich.

Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH