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Datum: 16.10.2015 Uhrzeit: 09:40

Erstes Depot für Thameslink-Züge eingeweiht

  • Instandhaltungswerk "Three Bridges" im Großraum London
  • Siemens investiert rund 400 Millionen Euro in zwei Depots
  • Schlüsselfaktor ist prädiktive Wartung und Instandhaltung



    Der britische Verkehrsminister Patrick McLoughlin hat heute das neue Instandhaltungswerk von Siemens und Govia Thameslink Railways (GTR) in Crawley, West Sussex, eingeweiht. Das Depot trägt den Namen "Three Bridges" und wurde rund 30 Kilometer südlich von London eigens für die neuen Thameslink-Züge errichtet. Insgesamt investiert Siemens rund 400 Millionen Euro in den Bau von zwei Depots. Ein zweites, ähnliches Hochtechnologie-Instandhaltungswerk entsteht derzeit in Hornsey, nördlich von London. Es wird wie geplant im Juli 2016 fertiggestellt.

    "Wir wollen für die Fahrgäste, die den Thameslink-Service nutzen, spürbare Verbesserungen liefern. Die Eröffnung dieser hochmodernen Anlage ist ein großer Meilenstein und ebnet den Weg für eine beeindruckende neue Flotte von High-Tech-Zügen, die nächstes Frühjahr den Betrieb aufnehmen werden. Bessere Fahrten in fantastischen neuen Zügen der Klasse 700, verbesserte Verbindungen und modernisierte Bahnhöfe werden dann die Zugreisen von Millionen von Fahrgästen verändern. Das Programm wird außerdem tausende Arbeitsplätze im ganzen Land schaffen", sagte Verkehrsminister Patrick McLoughlin.

    "Wir werden sicherstellen, dass unsere Züge für den täglichen Betrieb zur Verfügung stehen. Dazu haben wir uns gegenüber unseren Kunden verpflichtet. Ein wichtiger Baustein dafür ist die prädiktive, also vorausschauende, Instandhaltung. Wir wollen Fehler verhindern, bevor sie überhaupt auftreten. Und unsere neuen Thameslink-Züge und dieses Depot sind speziell dafür entwickelt und gebaut worden. Sie werden Vorbilder für Projekte von Siemens auf der ganzen Welt sein", sagte Jochen Eickholt, Chef der Bahnsparte von Siemens.

    Siemens, der Betreiber Govia Thameslink Railways (GTR) und das Eisenbahninfrastrukturunternehmen Network Rail kooperierten eng bei der Errichtung des Depots. Es übernimmt künftig eine Schlüsselfunktion für den zuverlässigen Bahnbetrieb auf der stark frequentierten Thameslink-Strecke quer durch die britische Hauptstadt. Hier werden die neuen Züge vom Typ Desiro City (Klasse 700) von Siemens gewartet und instandgehalten. Die ersten beiden Züge der neuen Thameslink-Flotte sind bereits im Depot eingetroffen und werden derzeit vor Ort in Betrieb gesetzt.

    ?Wir sind begeistert, dass Siemens uns den Schlüssel für den Betrieb dieses großartigen neuen Depots übergeben hat. Die neuen Züge, die Siemens hier für uns warten wird, werden unseren Fahrgastbetrieb verändern. Wir können dann viel mehr Platz auf den schon heute vielgenutzten Süd-Ost-Pendlerstrecken bieten. Auch die Ausstattung der Züge hinsichtlich Zugänglicheit und Bordinformationssystemen entspricht neuesten Standards?, freut sich Charles Horton,Chief Executive Officer GTR.

    Das Depot ist vollständig mit Signaltechnik ausgerüstet und verfügt über eine Sicherheitsausstattung wie beispielsweise einen Depotschutz und ein Notfallsystem zur elektrischen Isolierung. Zur Ausrüstung gehört eine automatische Prüfeinrichtung, die mittels Lasermessung präzise voraussagen kann, wann Schlüsselkomponenten gewartet oder ausgetauscht werden müssen. Ein Fahrsimulator steht für ein theoretisches und praktisches Training, das jeder Fahrer der neuen Züge absolvieren muss, zur Verfügung.

    Mit der Inbetriebnahme des Depots ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Rahmen des Thameslink-Programms erreicht. Das von der britischen Regierung geförderte Programm beinhaltet zahlreiche Verbesserungen der Bahninfrastruktur. Dazu gehört der Umbau von vier Bahnhöfen, darunter der Bahnhof London Bridge, einer der Hauptbahnhöfe von London. Neue Züge und Signaltechnik sowie neue Abstellanlagen im südlichen England sind ebenfalls Teil der umfassenden Investitionen. Alle Maßnahmen werden die Nord-Süd-Reisemöglichkeiten durch London verbessern. Wenn das Programm komplett umgesetzt ist, wird ein Service angeboten werden können, der auf die künftigen Ansprüche der Fahrgäste zugeschnitten ist.

    Die Einführung der neuen Zwölf- und Acht-Wagen-Züge der Klasse 700 werden die Kapazität signifikant erhöhen. Auf der Route durch die Londoner Innenstadt, zwischen Blackfriars und St. Pancras, wird es bis zu 80 Prozent mehr Sitzplätze zu Spitzenzeiten geben. Von Brighton in Richtung Norden werden die Fahrgäste von 1.000 zusätzlichen Sitzplätzen in den Zügen profitieren. Von Peterborough nach Cambridge stehen 15 Prozent mehr Sitzplätze zur Verfügung. Neben mehr Kapazität und einem zuverlässigeren Service werden neue, direkte Reisemöglichkeiten angeboten. Auf der Bedford-Thameslink-Route stehen 60 Prozent mehr Wagen zur Verfügung. Von St. Albans nach London gibt es dann 50 Prozent mehr Sitzplätze.

    Ende 2018 werden alle 115 Klasse-700-Züge den Betrieb aufgenommen haben und einen U-Bahn-ähnlichen Service mit bis zu 24 Zügen pro Stunde in Londons Innenstadt zwischen Blackfriars und St. Pancras bieten. Diese Züge werden außerdem die ersten in Europa sein, die das Europäische Zugsteuerungssystem (European Train Control System, ETCS) und den Automatisierten Fahrbetrieb (Automatic Train Operation, ATO) nutzen. Damit wird allen Fahrgästen ein sicherer, zuverlässiger Service auf allen Routen angeboten werden.

    Quelle:/Fotos: Siemens