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Datum: 01.03.2016 Uhrzeit: 08:27

SCI Global Rail Index 1/2016

Geschäftsklima hellt sich auf – Vorsicht vor verfrühtem Optimismus

Die Stimmung in den Unternehmen der globalen Bahnbranche hat sich zu Beginn des Jahres überraschend verbessert. Dies zeigt der aktuelle SCI RAIL BUSINESS INDEX – eine regelmäßige Befragung der Topmanager der weltweiten Bahnbranche durch das Beratungsunternehmen SCI Verkehr. Die aktuelle Geschäftslage wird erstmals wieder etwas besser eingeschätzt als in den Quartalen zuvor. Von einer Überwindung des Stimmungstiefs ist jedoch nicht die Rede – der Saldo bleibt mit einem Wert von -3% im negativen Bereich. Die Talfahrt in der Nachfrage nach Produkten und Leistungen scheint laut Einschätzungen der befragten Topmanager gestoppt; der zuletzt leicht abgeschwächte negative Trend in der Beschäftigungsentwicklung setzt sich hingegen im ersten Quartal 2016 ungebremst weiter fort. Im Ausblick auf die kommenden sechs Monate überwiegt der Optimismus der befragten Topmanager. Die bestehenden Unsicherheiten der Branche sind jedoch noch nicht überwunden – das Jahr 2016 bleibt ein Jahr des Übergangs.



Entwicklung der aktuellen Geschäftslage

Die aktuelle Geschäftslage wird erstmals wieder etwas besser eingeschätzt als in den Quartalen zuvor. Von einer Überwindung des Stimmungstiefs ist jedoch nicht die Rede – der Saldo bleibt im negativen Bereich. Eine zunehmend breitere Mehrheit der Unternehmen zeigt sich mit der aktuellen Geschäftslage wieder zufrieden. Dabei verringert sich die Anzahl der Unternehmen, die die aktuelle Geschäftslage als „gut“ bezeichnen auf 14%. Auch der Anteil der Unternehmen, die unzufrieden mit ihrer derzeitigen Lage sind, sinkt auf etwa 17%.
Mögliche Ursachen hierfür ist die weiter unten vertiefte, leicht positive, Entwicklung in der Nachfrage nach Produkten und Leistungen der globalen Bahnbranche. Diese erlaubt es einer wieder zunehmend breiteren Mehrheit der Unternehmen von einem ausreichenden Auftragsbestand getragen zu werden.




Nachfrage nach Produkten und Leistungen



Die Bewertung der Nachfrage nach Produkten und Leistungen als wichtiger Indikator der Branchenentwicklung verzeichnet im ersten Quartal 2016 eine leicht positive Entwicklung. Mit je einem Anteil von 14% berichten im aktuellen Quartal die gleiche Anzahl von Unternehmen über eine gestiegene/gesunkene Nachfrage nach Produkten und Leistungen. Im Vergleich klagte im letzten Quartal noch fast ein Drittel der befragten Topmanager über eine sinkende Nachfrage.
Die leicht verbesserte Nachfragesituation spiegelt sich auch in der Beurteilung des Auftragsbestands. Eine zunehmend breitere Mehrheit der Unternehmen wird wieder von einem ausreichenden Auftragsbestand getragen. Im Saldo beurteilen nur noch 3% der befragten Manager den aktuellen Auftragsbestand als zu klein. Dabei verringert sich die Anzahl der Unternehmen, die den aktuellen Auftragsbestand als „verhältnismäßig groß“ bezeichnen auf 7%. Der Anteil der Unternehmen, die ihren Auftragsbestand als „zu klein“ beurteilen, sinkt weiter auf 10%.

Zahl der Beschäftigten im Verlauf der letzten 6 Monate



Die anhaltenden Unsicherheiten in der Bahnbranche schlagen weiter auf den Arbeitsmarkt durch. Schien der negative Trend in der Beschäftigungsentwicklung zuletzt langsam abzuschwächen, setzt er sich im ersten Quartal 2016 ungebremst weiter fort.
Mit einem Saldo von fast einem Viertel der Befragten haben in den vergangenen sechs Monaten mehr Unternehmen ihre Beschäftigtenzahl reduziert als ausgebaut.
Die Hoffnung auf eine stabile Trendwende im Verlauf des Jahres bleibt gering. Zwar steigt die Zahl der befragten Topmanager, die binnen der nächsten sechs Monate eine Zunahme der Beschäftigtenzahl erwarten, auf 24%, doch stehen demgegenüber 28% der Befragten, die an einem Beschäftigungsabbau in ihrem Unternehmen festhalten. Zuletzt gab Bombardier Transportion bekannt den Personaleinsatz mittels Stellenabbau und strategischer Personalplanung im Laufe der kommenden zwei Jahre optimieren zu wollen. Betroffen sind rund 3.200 allein im Bereich Transportation.

Erwartete Geschäftsentwicklung im Verlauf der nächsten 6 Monate



Der Blick auf die kommenden sechs Monate wird von den befragten Topmanagern wieder deutlich positiver bewertet als in den Quartalen zuvor. Der verhaltenen Zurückhaltung im letzten Quartal folgt eine im Saldo überwiegend optimistische Erwartung der Geschäftsentwicklung. Während die überwiegende Mehrheit von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung ausgeht, erwarten 24% eine deutlich günstigere Entwicklung. Unsicherheiten bleiben jedoch weiter bestehen. 7% erwarten eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage. „Viele Unternehmen bauen auf die Wirkungskraft der von ihnen entwickelten Maßnahmenpläne, um den Herausforderungen der Branche zu begegnen“ interpretiert Maria Leenen, Geschäftsführerin der SCI Verkehr GmbH, den aktuellen Zukunftsoptimismus der Branche. Dabei gilt es „abzuwarten wie die Maßnahmen greifen – das Jahr 2016 ist ein Jahr des Übergangs“.

Der SCI GLOBAL RAIL INDEX basiert auf ca. 100 Meldungen von repräsentativen Unternehmen aus der weltweiten Bahnbranche. Die Unternehmen werden regelmäßig gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.


Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH