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Datum: 15.04.2016 Uhrzeit: 09:53

Die Züge der Tschechischen Bahnen erhalten das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS

Bis zu 663 Schienenfahrzeuge werden die Tschechischen Bahnen (Ceske drahy, CD) mit dem mobilen Teil des Zugbeeinflussungssystems ETCS Level 2 ausstatten. Dank Kommunikation zwischen den Streckenanlagen und dem System im Zug kommt es zu einer weiteren Verbesserung der Sicherheit auf den tschechischen Bahnstrecken. Das neue Zugbeeinflussungssystem ermöglicht ein rechtzeitiges Anhalten von Zügen vor dem Haltesignal auch bei einem plötzlichen Ausfall des Lokführers, sowie eine Minderung der Geschwindigkeit des Zuges vor einer Einfahrt in einen Abzweig oder vor einer erforderlichen Reduzierung der Streckengeschwindigkeit z.B. vor einer Kurve mit einem geringen Radius mit einer deutlich niedrigeren Geschwindigkeit als dem vorherigen Abschnitt.

„Die Sicherheit der Züge hat bei den Tschechischen Bahnen höchste Priorität. Bereits heute wurden 1.191 Fahrzeuge mit dem europäischen Kommunikationssystem GSM-R und 1.535 Fahrzeuge mit dem tschechischen Radiokommunikationssystem des Typs TRS ausgestattet. Dies ermöglicht es auch Fahrdienstleitern oder Dispatchern einen Zug bei einem außerordentlichen Ereignis durch generelle Zwangsbremsung anzuhalten, was ganz erheblich zu einer hohen Sicherheit der tschechischen Bahnstrecken beiträgt,“ sagt hierzu der Vorsitzende des Vorstandes der Tschechischen Bahnen, Pavel Krtek, und erläutert die Vorteile des neuen Systems: „Das modernste interoperable Zugbeeinflussungssystem ETCS erhöht die Sicherheit unserer Züge noch einmal. Das System kann z.B. einen Zug rechtzeitig noch vor dem Haltesignal, vor „rot“, anhalten, hinter dem sich ein weiterer Zug befinden kann. Bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h muss die Bremsung Hunderte Meter vorab eingeleitet werden. Es eliminiert auch Fehler durch das Zugpersonal im Fall einer Fahrt mit geminderter Geschwindigkeit in einen Abzweig z.B. bei Einfahrt in den Bahnhof oder auf der Strecke vor einer erforderlichen deutlichen Verringerung der Geschwindigkeit bei einer Fahrt in eine Kurve mit kleinem Radius“, so Pavel Krtek.

Die Tschechischen Bahnen planen einen Einbau des mobilen Teils des Zugbeeinflussungssystems ETCS in 663 Fahrzeuge von insgesamt 33 Typen. Diese Auflistung umfasst zum Beispiel die schnellsten Lokomotiven und elektrischen Triebzüge der Reihen 151, 371, 380, 660/661 (InterPanter) und 680 (Pendolino), die elektrischen Triebzüge CityElefant oder RegioPanter, die antriebslosen Steuerwagen der railjets und weitere Lokomotiven, Maschinen und Steuerwagen.

Die geplante Höhe des Auftrages beläuft sich auf 6,6 Milliarden Tschechische Kronen. Bis zu 85 % der Aufwendungen können durch den europäischen CEF-Fonds kofinanziert werden, der Projekte im Bereich europäischer Verkehrs- und Kommunikationsnetze fördert. Die Ausstattung tschechischer Züge mit dem mobilen Teil des ETCS steht auch in Einklang mit dem tschechischen sog. Nationalen Implementierungsplan zur Einführung des European Rail Traffic Management Systems ERTMS.

Im Rahmen eines Pilotprojektes zur Prüfung des ETCS in der Tschechischen Republik (auf der Strecke Poricany – Kolin) wurde dieses System bereits zu einem früheren Zeitpunkt in drei weiteren Fahrzeugen (151.008, 362.166 und 471.042) installiert.

Das Zugbeeinflussungssystem ETCS werden die Fahrzeuge auf allen relevanten Strecken des Eisenbahnnetzes in der Tschechischen Republik nutzen können. Die tschechische Verkehrswegeverwaltung SZDC wird das System sukzessive auf 2000 Streckenkilometern einführen. Aktuell erfolgt eine Installierung desselben zum Beispiel auf dem 1. Korridor zwischen Kolin und Breclav.

Quelle:/Fotos: CD