elektrolok xyania
Anzeige

Datum: 26.04.2016 Uhrzeit: 08:35

Die Tschechischen Bahnen planen die Anmietung von 10 Expresslokomotiven

Die Tschechischen Bahnen (Ceske drahy, CD) verkündeten eine europaweite Ausschreibung über eine Anmietung von zehn elektrischen Mehrsystemlokomotiven für eine Geschwindigkeit von 200 km/h über die Dauer von 10 Jahren. Die Anmietung der Lokomotiven steht im Zusammenhang mit der geplanten Ausweitung der Anzahl der mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h betriebenen Züge und mit dem Betrieb von Lokomotiven der CD auf der gesamten Strecke Prag – Hamburg, wo Züge mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h verkehren.
Den Grund für die Anmietung weiterer „schneller“ Lokomotiven erläutert der Vorsitzende des Vorstandes der Tschechischen Bahnen, Pavel Krtek: „Ab dem kommenden Jahr möchten wir die Anzahl der sehr schnellen, mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h fahrenden Züge erweitern. Mit dieser Geschwindigkeit wollen wir neu auch auf dem 4. Korridor von Prag nach Budweis (Ceske Budejovice) und Linz fahren, und wir planen auch weitere von Prag aus in den östlichen Landesteil der Tschechischen Republik fahrende Züge zu beschleunigen. Zugleich müssen wir auch unsere Verpflichtungen erfüllen, die wir mit der zwischenstaatlichen Vereinbarung zwischen uns und der DB bei dem Betreiben der Verbindung Prag – Hamburg auf uns genommen haben. Auf dieser Strecke liegt die Geschwindigkeit bei 200 km/h und unsere Lokomotiven werden dort die gesamte Strecke zurücklegen. Daher benötigen wir mehr schnelle Lokomotiven als wir heute besitzen.“ Mit Blick auf die Einführung einer höheren Geschwindigkeit auf den tschechischen Korridoren und auf ausländischen Strecken fassen die Tschechischen Bahnen für die Zukunft gar die Anschaffung von bis zu dreißig solcher Lokomotiven ins Auge (einschließlich der aktuell ausgeschriebenen 10 Fahrzeuge).
Die nun angefragten Lokomotiven sollen den hohen Anforderungen an den zwischenstaatlichen Bahnverkehr gerecht werden. Es muss sich bei den Maschinen um Dreisystemlokomotiven für beide in der Tschechischen Republik genutzte Systeme mit 3 kV DC und 25 kV 50 Hz AC und für das in Deutschland und in Österreich genutzte System mit 15 kV 16,7 Hz AC handeln. Die Geschwindigkeit soll mindestens 200 km/h und die Leistung mindestens 5 000 kW betragen. Die Lokomotiven müssen für einen Betrieb in der Tschechischen Republik, aber auch in Deutschland, in Österreich, Polen, Ungarn und in der Slowakei genehmigt worden sein. Sie müssen mit entsprechenden Kommunikations- und Zugbeeinflussungssystemen wie z.B. GSM-R, TRS, ETCS Level 2 ausgestattet sein.
Bestandteil der Miete hat auch eine Schulung der Lokführer und des technischen Personals sowie die Gewährleistung eines Full Service für Instandhaltung und Instandsetzungen einschließlich einer Gewährleistung von Ersatzteilen zu sein.
Die Tschechischen Bahnen planen, die Lokomotiven vor allem für EuroCity-Züge auf der Strecke Prag – Hamburg einzusetzen, und dies bereits mit dem Fahrplan 2017.
Die erwarteten Kosten für eine zehnjährige Miete aller 10 Lokomotiven einschließlich des gesamten Service liegen bei ca. 1,3 Milliarden Tschechischen Kronen.

Quelle:/Fotos: CD