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Datum: 06.06.2016 Uhrzeit: 10:59

SCI Global Rail Index 2/2016

Geschäftsklima der Bahnbranche weiter verbessert – aktuelles Stimmungshoch scheint wenig nachhaltig

Die zum Jahresbeginn überraschend gute Stimmung in den Unternehmen der globalen Bahnbranche hat sich im zweiten Quartal 2016 weiter verbessert. Dies zeigt der aktuelle SCI RAIL BUSINESS INDEX – eine regelmäßige Befragung der Topmanager der weltweiten Bahnbranche durch das Beratungsunternehmen SCI Verkehr. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage wieder deutlich besser als in den Quartalen zuvor. Dieser Optimismus zeigt sich jedoch nicht in der Beurteilung der Nachfrage nach Produkten und Leistungen. Die Nachfrage rutscht mit einem Saldo von -12% erneut in den negativen Bereich. Auch die Talfahrt in der Beschäftigungsentwicklung scheint zum Ende der ersten Jahreshälfte 2016 nur gebremst. Bestehende Unsicherheiten und Herausforderungen trüben die erneut vermehrt heterogene Erwartungshaltung der künftigen Geschäftsentwicklung leicht ein. Die kommenden Quartale werden zeigen, wie nachhaltig das derzeit optimistische Stimmungshoch der Branche ist.




Zum Ende des ersten Halbjahres wird die Entwicklung der aktuellen Geschäftslage deutlich besser eingeschätzt als in den Quartalen zuvor. Die verhaltene Beurteilung zum Jahresbeginn weicht einer überaus optimistischen Einschätzung. Im Saldo beurteilen 32% der befragten Topmanager die aktuelle Geschäftslage als „gut“. Dabei steigt die Anzahl der Unternehmen, die die aktuelle Geschäftslage als „gut“ bezeichnen, sprunghaft von 14% im letzten auf rund 40% im laufenden Quartal. Der Anteil der Unternehmen, die sich unzufrieden mit der derzeitigen Lage zeigen halbiert sich und sinkt auf 8%. Die zuletzt veröffentlichten Geschäftsabschlüsse vieler Unternehmen scheinen die positive Stimmung zu bestätigen.



Die Nachfrage nach Produkten und Leistungen, als wichtigem Indikator der Branchenentwicklung, kann den im letzten Quartal gewonnenen Schwung nicht weiter fortsetzen und rutscht, mit einem Saldo von -12%, erneut in den negativen Bereich. Während rund 16% der befragten Unternehmen von einer gestiegenen Nachfrage berichten, klagen erneut mehr als ein Viertel der befragten Topmanager über eine sinkende Nachfragesituation.
Der Aufwind in der Nachfrage des letzten Quartals scheint es jedoch der großen Mehrheit der befragten Unternehmen wieder zu erlauben, von einem zumindest ausreichenden Auftragsbestand getragen zu werden. Im Saldo beurteilen sogar rund 16% der Unternehmen den aktuellen Auftragsbestand als „verhältnismäßig groß“.



Mit Blick auf die Beschäftigungsentwicklung der globalen Bahnbranche scheint das aktuelle Stimmungshoch den anhaltenden Unsicherheiten, u. a. in der Nachfragesituation, zu unterliegen. Die rasante Talfahrt in der Beschäftigungsentwicklung der globalen Bahnbranche scheint zum Ende der ersten Jahreshälfte 2016 zumindest gebremst – setzt sich jedoch mit einem negativen Saldo von 16% weiter fort. Demnach haben in den vergangen sechs Monaten noch immer mehr der befragten Unternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten verringert als gesteigert.
Auch mit Blick auf die Erwartung der Beschäftigungsentwicklung bleibt die Hoffnung auf eine zeitnahe stabile Trendwende gering. Auch in den kommenden sechs Monaten gehen rund 20% der befragten Manager von einem Rückgang der Mitarbeiterzahl in ihrem Unternehmen aus. Demgegenüber stehen lediglich 16% der befragten Unternehmen, und damit rund 8% weniger als im Quartal zuvor, die eine Steigerung der Beschäftigtenzahl erwarten.

Trotz des erneuten Rückgangs in der Nachfrageentwicklung hat sich die Erwartung der künftigen Geschäftsentwicklung, im Saldo, nur gering getrübt. Dabei wird die künftige Geschäftsentwicklung von den befragten Topmanagern wieder zunehmend heterogen beurteilt. Während weiterhin die überwiegende Mehrheit von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung ausgeht, erwarten 28% der befragten Topmanager eine deutlich günstigere Entwicklung. Zugleich scheinen die Herausforderungen der Branche die anhaltenden Unsicherheiten bei vielen Unternehmen zu verschärfen. Der Anteil der Unternehmen, die eine Verschlechterung der Geschäftsentwicklung erwarten steigt von 7% auf 16%.
Zu den größten Herausforderungen der Branche zählen die Erschließung neuer Absatzmärkte, die Diversifizierung des Produktportfolios sowie die Optimierung von Prozessen. „Gerade mit Blick auf die Prozessoptimierung, steht die Branche vor der Herausforderung, den Nutzen der Digitalisierung in den einzelnen Wertschöpfungsteilen des Bahngeschäfts zu realisieren“, sagt Maria Leenen, Geschäftsführerin der SCI Verkehr GmbH.


Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH