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| Datum: 24.08.2016 Uhrzeit: 09:20 | ![]() |
SCI Global Rail Index 3/2016Bahnbranche zeigt sich in ambivalenter Stimmung – gibt die InnoTrans 2016 neue Impulse?Zum Auftakt der zweiten Jahreshälfte zeigt sich die globale Bahnbranche in ambivalenter Stimmung. Dies zeigt der aktuelle SCI RAIL BUSINESS INDEX – eine regelmäßige Befragung der Top-Manager der weltweiten Bahnbranche durch das Beratungsunternehmen SCI Verkehr. Der im letzten Quartal gewonnene Schwung in der Geschäftsentwicklung setzt sich nach Einschätzung der befragten Unternehmen zu Beginn der zweiten Jahreshälfte nicht weiter fort – lässt sich jedoch mit Blick auf Beschäftigung und Nachfrage nicht hart belegen. Die Beschäftigung in der Bahnbranche verspürt nach rund eineinhalb Jahren erstmals wieder eine spontane Erholung und schafft es mit einem Saldo von 11% in den positiven Bereich. Die Nachfrage nach Produkten und Leistungen widersetzt sich der zuletzt kurzfristig negativen Entwicklung und spiegelt sich in einer gemäßigt optimistischen Erwartung der künftigen Geschäftsentwicklung. Dabei werden die kommenden Monate zeigen, inwieweit die InnoTrans 2016 der Branche neue Impulse geben kann.
Nach Einschätzung der befragten Topmanager kann die Entwicklung der aktuellen Geschäftslage den im letzten Quartal gewonnenen Schwung nicht weiter fortsetzen. Die überraschend positive Beurteilung der Geschäftslage im letzten Quartal fällt im Saldo um 24 Prozentpunkte auf einen Wert von 8%. Dabei sinkt die Zahl der Top-Manager, die die aktuelle Geschäftslage als „gut“ bezeichnen auf 31%, während die Zahl Negativeinschätzungen sich fast verdreifacht und auf einen Wert von 23% steigt. Damit zeigt sich die Einschätzung der Geschäftsentwicklung wieder deutlich heterogener als noch im Quartal zuvor – lässt sich jedoch mit Blick auf die unten dargestellte, positive, Einschätzung der Nachfrage- und Beschäftigungsentwicklung nicht hart belegen.
SCI Verkehr hat die Top-Manager zudem nach Einflussfaktoren der Geschäftsentwicklung der vergangenen 12 Monate befragt. Dabei haben nach Einschätzung der befragten Unternehmen insbesondere die Wechselkurse, Preisentwicklung sowie bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen die Situation der Geschäftsentwicklung negativ beeinflusst. Letztere bewerten – mit einem Saldo von 64% – mit Abstand die meisten Unternehmen als besonderes Hemmnis der Geschäftsentwicklung. Die Unternehmen spüren den weiter zunehmenden Preisdruck durch steigenden Wettbewerb – behördliche Beschränkungen, insbesondere komplexe Zulassungsverfahren, führen weiterhin zu hohem Aufwand und drücken die Margen der globalen Bahnbranche. Ein positiver Einfluss auf die vergangene Geschäftsentwicklung wird von der Mehrheit der Unternehmen fast ausschließlich in der leichten Verbesserung der Nachfragesituation gesehen. Niedrige Zinsraten, welche noch zuletzt vielen Unternehmen die Finanzierung von Investitionen erleichtert haben, scheinen hingegen zunehmend an Wirkung verloren zu haben.
Die Nachfrage nach Produkten und Leistungen, als wichtiger Indikator der Branchenentwicklung, widersetzt sich der kurzfristig negativen Entwicklung im letzten Quartal und gewinnt zum Auftakt der zweiten Jahreshälfte wieder neuen Schwung. Dabei zeichnet sich die Einschätzung der befragten Top-Manager weiter heterogen. Während mehr als ein Viertel der Befragten von einer positiven Entwicklung berichten, klagen weiterhin fast 20% über eine sinkende Nachfragesituation. Verhalten zeigt sich dabei die Einschätzung des aktuellen Auftragsbestands. Beurteilten im letzten Quartal im Saldo rund 16% der Unternehmen ihren Auftragsbestand als „verhältnismäßig groß“, bewerten im aktuellen Quartal im Saldo rund 4% der Manager den Auftragsbestand als „zu gering“.
Die aktuelle Einschätzung der Beschäftigungssituation verschärft das ambivalente Bild der Stimmung in den Unternehmen der globalen Bahnbranche. Nach Einschätzung der befragten Top-Manager scheint die Beschäftigung zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2016 eine spontane Erholung zu verspüren. Mit einem Saldo von 11% haben nach rund eineinhalb Jahren erstmals wieder mehr Unternehmen ihre Beschäftigtenzahl ausgebaut als reduziert. Die rasante Talfahrt in der Beschäftigungsentwicklung der Bahnbranche scheint damit vorerst gestoppt – zumindest kurzfristig. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate erwarten jedoch wieder mehr Unternehmen eine negative Beschäftigtenentwicklung. Rund 27% der befragten Top-Manager – und damit 7% mehr als im aktuellen Quartal – gehen von einem Rückgang der Mitarbeiterzahl in ihrem Unternehmen aus. Dem gegenüber stehen lediglich 19% der Unternehmen, die eine Steigerung der Beschäftigtenzahl erwarten. Ob die aktuelle Erholung in der Beschäftigungsentwicklung zu einer stabilen Trendwende beitragen kann wird sich erst in der Auswertung der kommenden SCI GLOBAL RAIL INDEX Befragungen zeigen.
Die leichte Verbesserung in der Nachfragesituation spiegelt sich in der Erwartung der Geschäftsentwicklung – es überwiegt ein gemäßigter Optimismus. Während eine Mehrheit von 62% keine Veränderung der derzeitigen Geschäftslage erwartet, blicken im Saldo mit 14% der Befragten wieder ein paar mehr Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft. Die Herausforderungen und Verunsicherungen der Branche bleiben jedoch bestehen – rund 12% blicken weiter mit Sorge auf die zweite Jahreshälfte. Dabei kann die Ende September anstehende Bahnmesse InnoTrans in Berlin neue Impulse für die derzeit ambivalente Stimmung in der Geschäfts- und Nachfrageentwicklung geben. „Beim Get-together wird sich zeigen, wer mit neuen Ideen, Produkten und Geschäftskontakten Aufträge für sich gewinnen kann, um die Bücher nachhaltig zu füllen“ sagt Maria Leenen, Geschäftsführerin der SCISCI Verkehr GmbH. Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH | |