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Datum: 04.03.2019 Uhrzeit: 10:20

Verkehrsdienstleistungen Schienenpersonennahverkehr KBS 681 mit Batterie-Elektrischen Triebzügen (BE

Im Amtsblatt der EU wurde die Verkehrsleistung Saarbrücken – Lebach Jabach neu ausgeschrieben, obwohl eine Vergabe im Los 2 an VLEXX stattgefunden hatte.

Wir gehen davon aus, dass die erneute Ausschreibung im Zusammenhang mit den Plänen besteht, die Illtalbahn zwischen Wemmetsweiler Kurve und Lebach nicht zu elektrifizieren.

Dennoch stellen sich der Plattform Mobilität SaarLorLux einige Fragen, ob die neue Ausschreibung inklusive der Nebenarbeiten auf die Vertragsdauer einen Kostenvorteil bringt oder ob sogar Mehrkosten und eine anfällige Betriebsführung auf Aufgabenträger und Kunden zukommen.

Daher bitten wir sie die folgenden Sachverhalte zu erklären und zu begründen:
  • Entstehen Mehrkosten je ZugKm in Folge der neuen Ausschreibung durch die neu geforderten BET Triebwagen
  • Wie hoch sind die Kosten der Aufladungsstrecke in Lebach (bis Jabach) inkl. Umspannung auf 15kV anstelle 750V Saarbahnstrom
  • Muss zusätzlich zur Fahrtrasse auch die Abstellung in Lebach mit 15kV ertüchtigt werden und wenn ja, wie erhöhen sich dadurch die Infrastrukturkosten (Abstellung von Triebwagen über Nacht in Lebach)
  • Wer trägt die Kosten der Aufladungsstrecke und wer hätte die Kosten einer Elektrifizierung gezahlt
  • Falls die Aufladungsstrecke nicht rechtzeitig zur Betriebsaufnahme fertig gestellt ist, wie hoch sind die Mehrkosten je ZugKm für die einzusetzenden Dieselfahrzeuge
  • Was geschieht, wenn ein neuer Bewerber den Zuschlag für die Leistungen erhält und VLEXX nicht die Ausschreibung gewinnt, wird an VLEXX eine Ausgleichzahlung in Bezug auf Los 2 erfolgen
  • Kann der Aufgabenträger sicherstellen, dass mit den neuen BET Fahrzeugen der Betriebsablauf reibungslos verläuft
  • Warum wurden für den Ausschreibungszeitraum von 5 Jahren keine Hybridfahrzeuge bestellt (Elektro + Diesel)
  • Ist eine Elektrifizierung gänzlich vom Tisch oder gibt es Überlegungen die Illtalbahn noch zu einem späteren Zeitpunkt zu elektrifizieren – Neues Bundesprogramm zur Elektrifizierung regionaler Personennahverkehrsstrecken mit Oberleitung: Hier läuft dem Vernehmen nach aktuell der Dialog mit den Ländern über die Auswahl der Strecken. Finanziert werden soll dieses Unterprogramm aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Bundes-GVFG), die bis 2021 auf 1 Mrd. EUR verdreifacht werden.
  • Wie stellt sich in einer Gesamtbetrachtung der Kosten-, Nutzenfaktor dar, wenn man beide Betriebsarten inkl. Infrastrukturkosten, Nebenkosten und Folgekosten gegenüberstellt (Elektrifizierung - Batteriebetrieb)

    Zum Schluss noch eine allgemeine Anmerkung zu Ausschreibungen im SPNV im Saarland.

    Die Ausschreibungen werden zwar wie vorgeschrieben im Amtsblatt der EU veröffentlicht, darüber hinaus gibt es leider wenig Informationen für die Öffentlichkeit über den Umfang einer Ausschreibung oder über neue Fahrzeuge.

    Im Saarland agiert man hier sehr zurückhaltend im Gegensatz zu anderen Bundesländern.

    Auch der Internetauftritt des MWAEV und des ZPS zeugt nicht gerade davon, dass man den Fahrgast (Nutzer) des SPNV umfänglich informieren möchte.

    Die BEG (Bayerische Eisenbahngesellschaft) als Aufgabenträger SPNV zeigt wie es gehen kann und muss. Öffentliche einsehbare Ausschreibungen vor und nach der Vergabe mit Informationen über Strecken, Standards, Zugangebot und Fahrzeuge.
    (Beispiel 1, Beispiel 2)
    Gute Informationen, Transparenz und eine aktive und ernsthafte (optisch und inhaltlich) Werbung für den SPNV und ÖPNV bringen Fahrgaststeigerungen, die man besonders im Saarland dringend benötigt.

    Quelle:/Fotos: Plattform Mobilität SaarLorLux, Erhard Pitzius (Stellvertretender Vorsitzender & Pressesprecher)