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Datum: 13.03.2019 Uhrzeit: 09:22

Türkische Marmaray-Zuglinie in Betrieb mit Siemens-Mobility-Technik

  • Gesamte Strecke von 76 Kilometern Länge eröffnet
  • Bahnverkehr verbindet die Städte Gebze in Asien und Halkali in Europa
  • Signal- und Zugleitsystem, Kommunikationssysteme sowie SCADA-System von Siemens Mobility

    Die Türkische Staatsbahn hat den Betrieb auf der Hauptachse des Marmaray-Projekts, das Europa und Asien verbindet, aufgenommen. Im Rahmen eines Joint Ventures hat Siemens Mobility das Signal- und Zugleitsystem, die Kommunikationssysteme sowie das SCADA-System installiert und in Betrieb genommen. 43 Kilometer Strecke auf der asiatischen Seite der Halbinsel und 19 Kilometer auf der europäischen Seite werden durch den 14 Kilometer langen Tunnel unter dem Bosporus verbunden. Die insgesamt 76 Kilometer lange Strecke dient dem Nah-, Regional- und Güterverkehr im Großraum Istanbul. In Spitzenzeiten wird mit über 75.000 Fahrgästen pro Stunde gerechnet, die Züge verkehren dann im Zwei-Minuten-Takt. Die Strecke Gebze – Halkali ist ein Teilstück des Hochgeschwindigkeitskorridors Istanbul – Ankara.

    „Das Marmaray-Projekt ist ein herausragendes Beispiel für intelligente Infrastruktur in der Türkei. Es reduziert die Umweltbelastung der Metropole durch den Verkehr, verbessert die Lebensqualität und verbindet die beiden Kontinente zuverlässig und effizient. Die Zugleitsysteme von Siemens Mobility sorgen auf dieser stark frequentierten Verbindung für einen effizienten Betrieb mit hohem Durchsatz“, sagte Michael Peter, CEO von Siemens Mobility.

    Das Marmaray-Projekt ist das Herzstück des türkischen Verkehrsinfrastruktur-programms. Der Plan sieht die Modernisierung des Eisenbahnsystems auf beiden Seiten des Bosporus und die Einrichtung einer Betriebsleitzentrale in Maltepe vor. Istanbul ist mit seinen fast 15 Millionen Einwohnern eine der größten Städte der Welt. Bis zur Einweihung des Marmaray-Tunnels im Oktober 2013 waren die asiatischen und europäischen Stadtteile nur mit Fähren und zwei Straßenbrücken verbunden. Um Staus zu verringern und umweltfreundlichere Mobilität zu ermöglichen, baut die Regierung die städtische Verkehrsinfrastruktur aus.

    Die Strecke ist mit dem European Railway Traffic Management System (ERTMS) und dem funkbasierten Zugbeeinflussungssystem CBTC ausgestattet. Die Kombination aus beiden Systemen wurde erstmals realisiert. Das System beinhaltet auch das ERTMS Futur System von Siemens Mobility, das bereits in der Türkei auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara – Konya genutzt wird. Das CBTC-System für die S-Bahnen ist auch auf der Downtown Line in Singapur im Einsatz.

    Siemens Mobility ist in der Türkei derzeit an mehreren Projekten beteiligt und liefert die Zugleittechnik für die Strecken Bandirma – Manisa, Samsun – Kalin und Konya – Karaman – Ulukisla. Außerdem werden die Strecken Ankara – Konya und Yerkoy – Sivas für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut. Ein weiteres Projekt umfasst ein Gleisfreigabesystem auf der Strecke Baskentray – Tekirdag – Muratli.


    Quelle:/Fotos: Siemens Mobility