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Datum: 21.01.2020 Uhrzeit: 09:25

Rückbau der Hochwalbahn genehmigt

Das MWAEV hat durch die Planungsbehörde den Rückbau der Hochwalbahn Strecke 3131 genehmigt.
Für das Team der Plattform Mobilität gehen 6 Jahre Kampf für den Erhalt der Hochwaldbahn zu Ende.
Die Vernichtung der Hochwaldbahn ist weder eine logische Entscheidung, noch eine ökologische, auch in Bezug auf die Entwicklung des Nationalparks und der Naturparks in der Region Hochwald-Hunsrück-Soonwald.
Die Vernichtung der Hochwaldbahn ist eine rein politische Entscheidung, spätestens nach Aufnahme des sogenannten Leuchtturmprojektes Nordsaarland Radweg in den Koalitionsvertrag.
Bundesweit werden Stilllegungen und Entwidmungen von Bahnstrecken des Bundes ausgesetzt, leider wurde die Hochwaldbahn vor der Entscheidung aus Berlin von der DB an die Ökoflächenmanagement GmbH der Naturlandstiftung Saar verkauft.
Auch die Naturlandstiftung ist eine politische Institution, sie hängt am Umweltministerium, Reinhold Jost ist ja auch Vorstand.
Die Tochter ÖFM nennt sich Manager der Natur, eine sehr zwielichtige Aussage, denn Natur sollte man nicht managen wollen.
Auch einige Projekte der ÖFM GmbH (auch dieses) hinterlassen einige Geschmäckle.
Entsiegeln und Naturieren so lautet die Aufgabenstellung, hier beim Leuchtturmprojekt Radweg zwischen Freisen und Nonnweiler-Bierfeld werden rund 30 Hektar Fläche versiegelt, für den Radweg und Nebenanlagen wie Rastplätze.
Die Landeseisenbahnaufsicht hängt auch am Ministerium für Verkehr, also ist auch im Umfeld der Politik angesiedelt.
Die Gegenargumente der Landeseisenbahnaufsicht sind schwach gegenüber den Vorschlägen der Plattform Mobilität und auch daran erkennt man, dass es eine politische Entscheidung ist.
Ministerin Anke Rehlingen verspricht im Rossel- oder Primstal Reaktivierungen (natürlich unter Finanzierungsvorbehalt) und im Hochwald wird eine Bahnstrecke vernichtet.
Die LEA (Landeseisenbahnaufsicht) argumentiert es gäbe keine Synergieeffekte zur Bahnreaktivierung.
Durch den gleichzeitigen Bau von Radweg und Bahnstreckensanierung kann allein schon durch den Einsatz der vorhandenen technischen Geräte und Arbeiter ein Synergieeffekt erreicht werden, ebenso bei der Entwässerung und der Sanierung des Nonnweiler Viaduktes und des Bierfelder Tunnels, sowie bei der Nahebrücke in Türkismühle.
Die LEA spricht der Hochwaldbahn klimaschützendes Potential ab, was passiert aber, wenn viele Radtouristen mit dem Auto an- und abreisen, außerdem bemüht die LEA Dieseltriebwagen aber es gibt auch Akku Technologie uvm. die auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden können.
Also hier argumentiert die LEA einseitig.
Die LEA bewertet die finanziellen Mittel für einen Tourismusbetrieb.
Es ist nicht die Aufgabe einer Landeseisenbahnaufsicht über Vergabe von Regionalisierungsmitteln zu entscheiden, noch darüber zu urteilen.
Das MWAEV erhielt im Jahr 2019 rund 109.000.000 Euro für den SPNV, dafür müssen für einen bestellten Tourisbahnbetrieb im Jahr 150.000 € eingesetzt werden, ein verschwindend geringer Betrag.
Außer dem werden von den 109 Millionen Reg. Mittel nur ca. 75 Millionen für Verkehr ausgegeben.
Wo bleiben die restlichen 30-35 Millionen.
Die LEA zitiert den VEP (Verkehrsentwicklungsplan) des Saarlandes, dieser beschäftigt sich aber nur mit dem SPNV (Bahn + Regionalbuslinien) aber nicht mit touristischen Verkehren oder auch Güterverkehr.
Auch hier argumentiert die LEA politisch.
Daher ist der Verweis der LEA auf Nutzen-Kostenuntersuchungen irreführend und nicht zielführend, weil Tourismusverkehr und Güterverkehr anderen Rahmenbedingungen unterliegen.
Die Plattform Mobilität hatte schon 2 Güterkunden, die die Strecke nutzen wollten.
Fazit: Die Politik (jedenfalls ein Teil davon) in Kommunen, im Landkreis und im Land hat sich vorgenommen die Strecke zu vernichten und den alleinigen Radweg als Leuchtturm zu verkaufen.
Und was die Politik schuf, dass darf der (normale) Mensch nicht ändern oder was gebe ich auf meine Worte von vor einigen Jahren.
Uns, der Plattform Mobilität ging es immer um das Miteinander von Radverkehr, Wandern und Tourismusbahnverkehr.
Anke Rehlinger schrieb in ihrer Nationalparkstudie vom 20.02.2014 auf Seite 51 noch folgendes:
Mit dem „Saar-Hunsrück EXPRESS“ bietet sich die Möglichkeit, die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft des Naturparks Saar-Hunsrück auf einmalige und unvergessliche Art und Weise zu erleben.
In historischen Bahnfahrzeugen fühlt man sich in frühere Tage zurückversetzt, als die „Roten Brummer“ noch täglich über Hunsrück und Hochwald knatterten.
Die jüngeren Fahrgäste sind sofort begeistert vom Flair der „alten Eisenbahn“.
An den verschiedenen Haltestellen des Saar-Hunsrück EXPRESS laden zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Wander- und Radwege ein, die raue Schönheit des Hunsrücks näher zu erkunden.
Davon kann auch der Nationalpark profitieren.
Im Saarland werden die Haltepunkte/Bahnhöfe von Türkismühle, Gonnesweiler, Sötern, Schwarzenbach, Otzenhausen, Nonnweiler und Bierfeld angefahren. (Anke Rehlinger Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz)


Quelle:/Fotos: Plattform Mobilität SaarLorLux e.V., Erhard Pitzius ( Vorsitzender & Pressesprecher )