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Datum: 07.05.2021 Uhrzeit: 08:58

Go-Ahead Bayern/Stadler: Streit wegen Wartungsvergabe an TMHI eskaliert


Foto Go-Ahead

Der Streit wegen der Vergabe der Wartungsleistungen an TMHI eskaliert. Beide Parteien haben nun eine Pressemeldung veröffentlicht:

Go-Ahead Bayern:
Go-Ahead Bayern startet wohl ohne Stadler-Fahrzeuge


Differenzen stehen im Raum - Lösung derzeit nicht abzusehen

In den Gesprächen zwischen dem Management von Go-Ahead Bayern und der Firma Stadler Deutschland konnten die grundsätzlichen Differenzen nicht überbrückt werden. „Wir bedauern sehr, dass es nicht möglich war, mit den Vertretern der Firma Stadler eine Einigung zu erzielen,“ so Patrick Verwer, Geschäftsführer der Go-Ahead-Unternehmen in Deutschland. „Um sicherzustellen, dass die – zum Teil bereits fertigen – Fahrzeuge der Firma Stadler bis zum Start des E-Netzes Allgäu im Dezember zur Verfügung stehen werden, sind wir zu weiteren Gesprächen bereit, bereiten aber unabhängig davon die nächsten Schritte vor und werden auf jeden Fall ab Dezember den Betrieb aufnehmen.”

Die Unstimmigkeiten sind vor dem Hintergrund entstanden, dass Go-Ahead derzeit Züge vom schweizerischen Unternehmen Stadler bauen lässt und diese Züge im Auftrag von Go-Ahead in einer Werkstatt des Unternehmens TMH International gewartet werden sollen. TMH International gehört zur Transmash-Gruppe, einem großen, international aufgestellten Eisenbahndienstleister. Derartige Wartungsverträge sind in der gesamten Bahnbranche üblich; daher ist es für Go-Ahead unverständlich, dass Stadler die Züge und die dazugehörigen Wartungsdokumente nicht wie vertraglich vereinbart übergeben will.


Stadler:
Stellungnahme zur Medienmitteilung von Go-Ahead Bayern vom 6. Mai 2021


Stadler hat den mit Go-Ahead bestehenden Liefervertrag dem heutigen Zeitpunkt entsprechend vollumfänglich erfüllt und Fahrzeuge produziert und bereits vorzeitig zugelassen. Gleichermaßen erwarten wir von unserem Vertragspartner Go-Ahead, dass auch er die vertraglichen Vereinbarungen einhält. Der bestehende Vertrag untersagt, die Wartungsleistungen an einen Wettbewerber von Stadler zu vergeben. Das beauftragte Unternehmen TMHI ist - wie Stadler- in der Entwicklung, Produktion und Instandhaltung von Schienenfahrzeugen tätig und somit Wettbewerber von Stadler. Damit sind die Vertragsbedingungen seitens Go Ahead Bayern nicht erfüllt.

Die Instandhaltung von Schienenfahrzeugen durch Dritte ist in Deutschland üblich – sofern sie reine Wartungsunternehmen und nicht gleichzeitig in der Entwicklung und Fertigung von Zügen tätig sind. Die bestellten 22 Fahrzeuge für das E-Netz Allgäu werden durch Stadler vertragsgemäß hergestellt. Die Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt liegt bereits vor, so dass die Züge vorzeitig betriebsbereit sind. Angesichts dieser Umstände ist es für Stadler unverständlich, dass Go Ahead Bayern die Bestellung von Ersatzverkehr in Erwägung zieht. Sollte dies der Fall sein, liegt das Risiko vollumfänglich bei Go Ahead Bayern.

Die aktuellen Gespräche mit Go Ahead wurden durch Stadler initiiert. Wir bedauern, dass keine Einigung erzielt werden konnte. Stadler ist nach wie vor zu Gesprächen bereit und hofft, zügig eine Einigung bezüglich der Unstimmigkeiten mit Go Ahead zu erzielen.


Quelle:/Fotos: Go-Ahead/Stadler