elektrolok xyania
Anzeige

Datum: 28.05.2021 Uhrzeit: 10:45

Talgo sichert sich 281,5-Millionen-Euro-Vertrag mit Renfe


Der Vertrag umfasst eine erste Bestellung von 26 Motoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h sowie die Wartung der kompletten Zuggarnituren.
Mit diesem Auftrag rundet Renfe die Modernisierung der 2018 bei Talgo bestellten Hotelzüge ab.
Mit variabler Spurweite werden diese Züge in der Lage sein, im gesamten elektrifizierten Schienennetz zu fahren.

Renfe hat Talgo mit der Herstellung von bis zu 40 neuen Triebköpfen (Lokomotiven) mit variabler Spurweite und 330 km/h kommerzieller Geschwindigkeit für einen Höchstbetrag von 281,5 Millionen Euro beauftragt, mit einem Vertrag über 26 Triebköpfe für 195,5 Millionen Euro, als letzten Schritt der Umwandlung von 13 konventionellen Zügen in Hochgeschwindigkeitszüge. Damit setzt der Betreiber einen ersten, im Februar 2018 erteilten Auftrag zur Aufrüstung von Zügen mit herkömmlicher und gezogener Technik (damals noch ohne Lokomotive) zu Hochgeschwindigkeitszügen mit höchster Ausstattung fort.

Unter den bestehenden Optionen im Rahmenvertrag umfasst dieser Auftrag auch die Wartung der 13 Triebzüge mit der Möglichkeit, den Fertigungsumfang auf bis zu 40 Triebköpfe zu erhöhen,

Die 26 beauftragten Lokomotiven werden für die Traktion der 13 bereits modernisierten Züge eingesetzt. Sie werden für jeden Zug in Ein-Paar-Formationen eingesetzt, die an den beiden Enden der Reisezugwagen-Formationen platziert werden. So entstehen einheitliche Kompositionen, die von den übrigen Hochgeschwindigkeitszügen von Talgo nicht zu unterscheiden sein werden und die wie alle Züge auf ihrer gesamten Länge einen einzigen Niederflurboden haben werden, auf gleicher Bahnsteigebene und ohne Stufen.

Die Triebköpfe werden mit modernster, in Spanien entwickelter Technologie ausgestattet sein, die bereits in den Talgo Avril-Zügen vorhanden ist. Wie diese werden sie in der Lage sein, sich automatisch an die beiden in Spanien existierenden Spurweiten anzupassen, was die Ausweitung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs auf das konventionelle, elektrifizierte Schienennetz ermöglichen wird. Die Infrastrukturkapazitäten auf den Hochleistungsstrecken werden so maximal ausgenutzt, und die Fahrzeiten werden in den Zielgebieten, die sie noch nicht abdecken, deutlich verkürzt.

Die Talgo Avril-Züge sind verbrauchsarme, hocheffiziente Einheiten und befinden sich derzeit in der Homologationsphase mit täglichen dynamischen Tests auf dem Abschnitt Venta de Baños-Burgos der Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Valladolid-Baskenland.

Im Rahmen der für die technische Validierung erforderlichen Tests werden diese Triebköpfe des neuen Talgo Avril bald mit über 360 km/h fahren und damit den Weg für die spätere Inbetriebnahme der 13 aufgerüsteten konventionellen Züge ebnen.

Erweiterung eines Vertrags aus dem Jahr 2018

Der ursprüngliche Auftrag im Wert von 107 Millionen Euro umfasste die Umwandlung von 156 7-Nacht-Wagen der Talgo-Serie, die zuvor von Renfe unter der Handelsmarke 'Trenhotel' betrieben wurden, in 13 Hochgeschwindigkeitszüge. Es beinhaltete jedoch nicht die Herstellung der Triebköpfe, die für den Betrieb dieser Züge benötigt werden.

Darüber hinaus wurde bereits 2018 eine Option für die Umwandlung von 72 weiteren Wagen (6 Kompositionen, damals noch ohne Lokomotiven) in Betracht gezogen, die nach den Anforderungen von Renfe ausgeführt werden sollte. Damit würde sich der Wert des ersten Auftrags auf 151 Millionen Euro erhöhen.

Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung

Die Umrüstung der Züge ermöglicht es, dem vorhandenen konventionellen Intercity-Rollmaterial, das technisch modern, aber ungenutzt ist, ein zweites Leben zu geben. Darüber hinaus werden die Anlagen in Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge umgewandelt, die den Prinzipien der Reduzierung, Wiederverwendung und des Recyclings der so genannten Kreislaufwirtschaft' entsprechen.

Renfe wird in den kommenden Jahren 43 neue Hochgeschwindigkeitszüge erhalten, die von Talgo hergestellt werden. Die 13, deren Bestellung nun abgeschlossen ist, und weitere 30 der Baureihe Avril werden das Sitzplatzangebot auf allen Hochgeschwindigkeitsstrecken deutlich erhöhen. Damit stellt sich das Unternehmen der Herausforderung der Verkehrsverlagerung, der Verlagerung von Fahrgästen vom Flugzeug auf die Schiene, im Rahmen der Bemühungen zur Dekarbonisierung der Mobilität in Spanien.

Mit dieser Aktion wird Talgo auch zum ersten Hersteller weltweit, der in der Lage ist, Intercity-Zügen (Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h) ein zweites Leben zu geben und sie in Hochgeschwindigkeitszüge umzubauen.

Dies ist nur dank der einzigartigen, von Talgo in Spanien entwickelten Fahrwerkstechnologie möglich, die seit ihrer Konzeption vor fast acht Jahrzehnten alle Talgo-Züge besonders gut für den Hochgeschwindigkeitsbetrieb vorbereitet, unabhängig von dem Segment, für das sie bestimmt sind.


Quelle:/Fotos: Talgo S.A.